Alphabets mit Abstand wichtigste Umsatzquelle bleibt das WerbegeschĂ€ft rund um die Google-Websuche. Weitere bedeutende UmsatztrĂ€ger sind YouTube- und Mobile-Werbung, der Play Store auf Android-GerĂ€ten sowie die Cloud-Dienste inklusive BĂŒro-Software fĂŒr GeschĂ€ftskunden. Zur Kategorie Play Store zĂ€hlen auch darĂŒber verkaufte Produkte wie Fitbit, Google Nest, Pixel-GerĂ€te sowie YouTube Premium.
Googles Cloud-Sparte ist nur fĂŒr etwa zehn Prozent des gesamten Konzernumsatzes verantwortlich. Sie liegt denn auch abgeschlagen hinter den Cloud-Giganten Amazon Web Services und Microsoft Azure zurĂŒck, konnte im ersten Quartal 2023 aber immerhin zum ersten Mal seit 15 Jahren einen kleinen Gewinn erzielen. Dies ist fĂŒr Alphabet umso wichtiger, da das WerbegeschĂ€ft schon lĂ€nger unter Druck steht. Schwer abschĂ€tzbar ist derzeit, wie neue KI-Dienste wie ChatGPT Googles KerngeschĂ€ft tangieren werden.
Amazons Online-Shop macht noch 40 Prozent des Konzern-Umsatzes aus. Weitere 23 Prozent generieren von Drittanbietern ĂŒber den Amazon-Marktplatz verkaufte Artikel. Das dritte wichtige Standbein ist die Cloud-Sparte Amazon Web Services (AWS), die mehr Umsatz generiert als das Abo- und WerbegeschĂ€ft zusammen. Mit den physischen LĂ€den hat Amazon einen weiteren UmsatztrĂ€ger, wobei die Bereiche Cloud, Abo-Dienste (Prime Video etc.) und Werbung inklusive Twitch besonders schnell wachsen.
Bei Apple ist der Kassenschlager iPhone (ĂŒber 50 Prozent des Umsatzes) weiterhin das SchlĂŒsselprodukt. iPad und Mac erwirtschafteten zuletzt je 7 Prozent des Umsatzes. Andere Produkte wie Apple Watch, AirPods und diverses Zubehör kamen zusammen auf 9 Prozent, wĂ€hrend der App Store inklusive Abo- und Finanz-Dienste bereits ein FĂŒnftel des Umsatzes ausmacht.
Seit Jahren am stĂ€rksten wĂ€chst bei Apple das DienstleistungsgeschĂ€ft. Darunter fallen App Store, Apple Music, Apple Pay, AppleCare, Apple TV+, Apple Arcade, Apple Fitness+, iCloud+ und mehr. Apple pusht diese Abo- und Finanz-Dienste (Apple Kreditkarte, Apple Sparbuch) rund um den App Store, da sie die Kunden an das eigene Ăkosystem binden und sich mit dem App-Store-Monopol auf iOS-GerĂ€ten traumhafte Umsatzrenditen von geschĂ€tzt mehr als 90 Prozent erzielen lassen.
Apple Services made $20.9B last quarter.
— App Economy Insights (@EconomyApp) May 7, 2023
It was more than:
đŽ Netflix $NFLX
đ Mastercard $MA
đą Spotify $SPOT
đŁ HBO Max & Discovery+ $WBD
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Combined. $AAPL pic.twitter.com/NK55ip8HME
Zur florierenden Kategorie Services zĂ€hlt ĂŒbrigens auch die saftige jĂ€hrliche Zahlung von Google â angeblich bis 20 Milliarden US-Dollar pro Jahr â damit es die Standardsuchmaschine auf Apple-GerĂ€ten bleibt.
Der Disney-Konzern verdient sein Geld primĂ€r mit TV-Sendern und natĂŒrlich den VergnĂŒgungsparks, die weiterhin das meiste Geld in die Kasse bringen. Nicht unerheblich sind auch die Einnahmen mit LizenzgebĂŒhren und Merchandising-Produkten.
Zum Sorgenkind entwickelt sich der 2019 lancierte Streaming-Dienst Disney Plus. Nach einem fulminanten Start waren die Nutzerzahlen zuletzt gar rĂŒcklĂ€ufig.
Meta hat im Grunde zwei GeschÀftszweige: einerseits das WerbegeschÀft mit Facebook, Instagram, WhatsApp und Messenger, andererseits die Hardware-Sparte mit Virtual-Reality-Brillen. UngefÀhr 99 Prozent des Umsatzes liefert die Werbung.
Meta konnte die Userzahlen von Facebook, Instagram, WhatsApp und Messenger von Anfang 2022 bis Anfang 2023 von 2,83 auf 3,02 Milliarden steigern. Trotzdem hat sich das Umsatzwachstum abgeschwĂ€cht, unter anderem weil andere Tech-Riesen wie Apple und Amazon ihr WerbegeschĂ€ft ausbauen, um sich ein StĂŒck des Kuchens zu sichern und Einnahmequellen jenseits ihrer Stammprodukte zu erschliessen.
Microsoft ist lĂ€ngst nicht mehr der Windows-Konzern frĂŒherer Tage, sondern primĂ€r der weltweit grösste Software- sowie der zweitgrösste Cloud-Anbieter. Das brummende Cloud-GeschĂ€ft rund um die Azure-Plattform, die anderen Unternehmen RechenkapazitĂ€t und Anwendungen im Internet verkauft, erwirtschaftet inzwischen 42 Prozent des Umsatzes. Weiterhin zentrale Umsatzbringer sind Microsofts Office- und Server-Produkte sowie zunehmend das soziale Netzwerk LinkedIn sowie Einnahmen aus dem Game-Abo-Dienst Game Pass.
Microsoft hat den Vorteil, dass es seine starke Marktposition von Office und Windows bei Unternehmenskunden nutzen kann, um diese durch das BĂŒndeln von Produkten auch an seine Cloud-Dienste zu binden. Google und andere Rivalen werfen Microsoft daher vor, es missbrauche seine Marktmacht.
Microsoft setzt stark auf KI, um beispielsweise bei Office-Produkten MarktfĂŒhrer zu bleiben respektive um mit Bing Marktanteile von Google zu erobern. FĂŒr Microsoft zumindest aktuell eher von zweitrangiger Bedeutung sind die zuletzt stagnierenden oder gar sinkenden UmsĂ€tze mit Windows-Lizenzen, Xbox-Spielkonsolen oder Surface-GerĂ€ten.
Die meisten Netflix-Abonnenten kommen aus der Region Nordamerika inklusive Australien und Neuseeland (UCAN) sowie dem EMEA-Raum, also Europa, Naher Osten und Afrika. Deutlich weniger wichtig sind Mittel- und SĂŒdamerika (LATAM) sowie der asiatisch-pazifische Raum mit China und Japan (APAC).
Anders als Disney Plus legt der Videostreaming-MarktfĂŒhrer Netflix bei den weltweiten Userzahlen weiter leicht zu. Und anders als der Musikstreaming-Gigant Spotify verbucht man regelmĂ€ssig Gewinne.
Da das weitere Nutzerwachstum mit Bezahl-Abos beschrĂ€nkt ist, versucht Netflix, mit werbefinanzierten Abos und Massnahmen gegen das Passwortteilen weiterzuwachsen. Letzteres wird zwar kurzfristig Nutzer kosten, dĂŒrfte sich aber langfristig bezahlt machen.
Tesla verdient hauptsĂ€chlich mit dem Verkauf von Elektroautos (86 Prozent des Umsatzes), gefolgt von Einnahmen aus diversen Dienstleistungen sowie der Sparte Energieerzeugung und -speicherung. Die Einnahmen aus CO2-Zertifikaten (regulatory credits) legen zu, sind fĂŒr Tesla inzwischen aber schon fast vernachlĂ€ssigbar.
Aufgrund der wachsenden Konkurrenz konnte der US-Techkonzern von Elon Musk seine VerkĂ€ufe zuletzt nur noch mit starken Preissenkungen ankurbeln, was auf die ProfitabilitĂ€t drĂŒckt. Trotzdem erzielt Tesla noch immer eine fĂŒr die Autobranche ausserordentlich hohe Gewinnmarge, da der E-Auto-Pionier mit wenigen Modellen weit schlanker als die grösseren Rivalen aufgestellt ist, die komplexe Produktionslinien fĂŒr diverse Benzin-, Hybrid- und E-Autos betreiben. Oder anders gesagt: Vermutlich ist niemand besser fĂŒr einen Preiskrieg gewappnet als Tesla.