Das populäre Rätselspiel «Wordle» ist vom Mutterkonzern der «New York Times» übernommen worden. Das berichtete der Verlag am Montag (Ortszeit).
In Wordle geht es darum, einmal am Tag ein fünfbuchstabiges Wort zu erraten. Dafür hat man sechs Versuche. Jeder Versuch muss aus einem existierenden Wort bestehen.
Wordle wurde vom Software-Entwickler Josh Wardle (der Name ist ein Wortspiel mit dem Namen des Erfinders) im vergangenen Oktober als Web-Anwendung programmiert und hat seitdem das Netz im Sturm erobert. Zur Popularität hat beigetragen, dass Nutzerinnen und Nutzer ihre Spielergebnisse über soziale Netzwerke wie Twitter teilen konnten.
This is how I feel about Wordle pic.twitter.com/7zQHtyT92m
— Betty Junod (@BettyJunod) January 29, 2022
Der Spiegel schreibt zum Spiel:
Nach Angaben der New York Times Company wird Wordle inzwischen täglich von Millionen Menschen gespielt. Entwickler Wardle wird nun zum Millionär. Der Verlag erklärte, der Kaufpreis liege im «unteren siebenstelligen Bereich».
Der Erfolg von Wordle wurde in der Branche auch deshalb besonders aufmerksam betrachtet, weil er komplett ausserhalb der App-Stores von Apple und Google stattfand und das Spiel als Web-Anwendung ins Netz gestellt wurde. Apple und Google gehen also leer aus, theoretisch zumindest. Denn mit den wachsenden Nutzungszahlen wuchs auch rasch die Anzahl der unautorisierten Kopien, die in den App-Stores von Apple und Google auftauchten, obwohl die Konzerne behaupten, sie würden alle Apps prüfen.
This guy shamelessly cloned Wordle (name and all) as an F2P iOS game with in-app purchases and is bragging about how well it's doing and how he'll get away with it because Josh Wardle didn't trademark it. So gross. pic.twitter.com/kIs8BypuRA
— Andy Baio (@waxpancake) January 11, 2022
I can’t even figure out which Wordle in the App Store is the right one. I’m not optimistic about how I’d do on the game itself. pic.twitter.com/1eEOCmqw4K
— Tane Danger (@TaneDanger) January 11, 2022
Erst als das Thema in den Medien Wellen schlug, begannen Apple und Google die Wordle-Klone zu verbannen. Apple und Google verdienten zuvor nicht nur an den In-App-Käufen mit, sondern auch an der Werbung in ihren App-Stores für die illegalen Kopien.
Wordle is a fascinating example of how you can get punished by App Stores for building web first instead of a native app.
— Owen Williams ⚡ (@ow) January 11, 2022
If someone (like this) decides to rip your idea and use the name in the store, you don’t have any recourse except…making your own app. https://t.co/AAl44ySJ2h
Der Verlag erklärte, Wordle gehöre künftig zum Portfolio von «New York Times Games», das aus originellen Rätselspielen bestehe, die die Anwender jeden Tag aufs Neue begeistern und herausfordern sollen.
«Die Times hat sich zum Ziel gesetzt, das wichtigste Abonnement für alle englischsprachigen Menschen zu werden, die die Welt verstehen und sich mit ihr auseinandersetzen wollen.» New York Times Games sei ein wichtiger Bestandteil dieser Strategie.
Entwickler Wardle äusserte sich auf Twitter zum Verkauf seines Spiels und versicherte, es bleibe auch unter dem Schirm der NYT gratis. Der Verkauf an die NYT fühle sich für ihn «sehr natürlich» an, schliesslich hätten die Spiele des Verlags einen grossen Teil zur Entstehung von Wordle beigetragen.
An update on Wordle pic.twitter.com/TmHd0AIRLX
— Josh Wardle (@powerlanguish) January 31, 2022
(oli/sda/dpa)