Der Bau der deutschen Gigafactory, in der ab Sommer 2021 Teslas vom Band laufen sollen, droht in Verzug zu geraten. Grund dafür ist das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg, das die laufenden Rodungsarbeiten auf dem dafür vorgesehenen Gelände gestoppt hat. Damit entsprach das Gericht einem Antrag des Umweltverbands Grüne Liga Brandenburg.
Aktuell gilt damit ein Rodungsverbot für den Rest der rund 92 Hektar Kiefernwald, der für die erste Bauphase der Fabrik abgeholzt werden muss. Das Gericht muss nun prüfen, ob die Ausnahmegenehmigung der Behörden rechtens ist, da noch gar keine offizielle Baugenehmigung vorliegt. Laut BBC News habe das deutsche Umweltministerium Tesla erlaubt, auf eigenes Risiko mit den Standortvorbereitungen zu beginnen.
Die deutsche Gigafactory, die einmal 300 Hektar umfassen und 12'000 Personen beschäftigen soll, ist seit ihrer Ankündigung ein Brennpunkt zwischen Umweltaktivisten und wirtschaftlich interessierten Parteien geworden. Der Umweltverband kritisiert unter anderem, dass das Gelände nicht wie üblich im Sommer zwei Monate lang nach geschützten Tierarten durchsucht wurde. Stattdessen habe man das Areal im Winter für gerade einmal knapp zwei Wochen abgesucht.
Politiker der CDU und FDP wiederum sehen in der Verzögerung einen möglichen Imageschaden für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Die Befürchtung: Grosse Firmen werden abgeschreckt und könnten so in Zukunft davon absehen, grössere Investitionen in deutsche Standorte zu tätigen.
(pls, via Reuters)