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Wer die gefährliche Flucht nach Europa antritt, weiss nicht, ob und wann er lebend ankommt. Der 29-jährige Syrer Samir Al-Mufti, so sein Pseudonym, will mit seinem Youtube-Video auf das Spiessrutenlaufen der Flüchtlinge aufmerksam machen.
Laut der britischen BBC wohnt er derzeit in Istanbul und beobachtet von dort mit Schrecken, wie immer mehr seiner Freunde nach Europa zu fliehen versuchen. «Mein bester Freund ist auf dem Weg von Izmir nach Griechenland ertrunken», sagt er. «Der Motor und das Boot explodierten. Dadurch kam ich auf die Idee zu dem Video.»
Super Mario sammelt im Original-Spiel Pilze und Münzen ein. Seine Gegner sind kleine Schildkröten und überall lauern Fallen und Abgründe, die bei einem Misstritt rasch ein Leben kosten.
Al-Mufti selbst ist 2011 aus Syrien geflohen, nachdem zwei seiner Brüder getötet wurden. «Es brauchte eine einfache, verständliche Idee, die unabhängig von der Sprache des Betrachters universell verstanden wird. Ich nutzte Super Mario für mein Anliegen, weil das Videospiel auf der ganzen Welt bekannt ist», sagt Al-Mufti.
«Flüchtling Mario» stellen sich auf seinem Weg nach Europa keine Schildkröten in den Weg, sondern Schlepper und Grenzpolizisten. Erstere nehmen ihm sein Geld ab, letztere stecken ihn in Flüchtlingslager.
Allein in der ersten Jahreshälfte 2015 sind über 100'000 Bootsflüchtlinge über das Mittelmeer nach Europa geflohen. Das Meer gleicht inzwischen mit tausenden Toten einem Massengrab.
Ungarn hat seine Grenze mit einem Stacheldrahtzaun dicht gemacht. Wer illegal einreist, kann mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden. Die Flüchtlinge weichen nun über Kroatien aus.
Am Ziel erwartet ihn keine Prinzessin im Schloss, sondern ein Flüchtlingscamp in Deutschland, Schweden oder einem anderen europäischen Land.
Um keinen falschen Eindruck zu erwecken: Rund die Hälfte der syrischen Bevölkerung ist nach vier Jahren Bürgerkrieg auf der Flucht. Nur ein Bruchteil der syrischen Flüchtlinge kam bislang nach Europa. Rund 90 Prozent der Flüchtlinge sind im Land selbst auf der Flucht oder harren seit zwei bis drei Jahren in den Flüchtlingscamps in der Türkei oder dem Libanon aus. Dort warten sie auf das nicht absehbare Ende des Krieges. Beobachter rechnen damit, dass sich der Bürgerkrieg und somit die Flüchtlingskrise weiter intensivieren werden.
One chart that puts Europe's refugee crisis in shocking perspective http://t.co/jXIrg2qFS5 pic.twitter.com/XEFpFExlNz
— Vox (@voxdotcom) September 15, 2015