Es ist ein Ritual, und sein Ablauf ist bekannt: Wenn ein neues iPhone in die Läden kommt, harren die Apple-Fans stunden- oder tagelang geduldig in langen Schlangen vor den Verkaufsstellen aus. Warum sie das tun, weiss niemand – sie selber wohl auch nicht.
Mit vielen treuen Fans, die nach einer langen Nacht Campieren müde, aber glücklich in den Apple-Shop stürmen, rechnete wohl auch dieser Shop im dänischen Viborg beim Release des iPhone 7. Jedenfalls war die Ladentür schön mit Ballonen geschmückt – und für die ersten Kunden gab es Konfetti frisch aus der Kanone.
Alles war also wie immer, könnte man meinen – nur fehlte diesmal etwas, und zwar die Kundschaft. Ungeduldige, drängelnde, gierige Kundschaft. Nur gerade zwei Männer standen vor der Tür, und die machten erst noch einen eher gelangweilten Eindruck.
Trist, irgendwie. Wenn man bedenkt, wie es am selben Ort vor sechs Jahren aussah, als das iPhone 4 herauskam! Damals gab es noch echte Schlangen – bei Regenwetter! –, und manche Leute hatten tatsächlich die Nacht über vor dem Laden kampiert:
Ist das iPhone 7 also ein Flop? Vielleicht hat das für Apple-Begriffe mehr als maue Kundenaufkommen einen ganz anderen Grund. Apple hat seine Verkaufsstrategie geändert: Die Kunden sollen nicht mehr vor den Läden Schlange stehen, sondern ihr Wunschgerät online vorausbestellen und dann zu einem bestimmten Zeitpunkt abholen. Spontankäufer gehen dagegen leer aus, zumindest am Anfang, wenn das Gerät gerade lanciert wurde.
(dhr)