Digital
Italien

Italien sperrt DeepSeek – zum Schutz der Daten italienischer Nutzer

Italien sperrt DeepSeek – zum Schutz der Daten italienischer Nutzer

30.01.2025, 20:5131.01.2025, 07:19
Mehr «Digital»

Die italienische Datenschutzbehörde hat mit sofortiger Wirkung die Sperrung des Zugangs zur neuen Künstlichen Intelligenz des chinesischen Start-ups DeepSeek angeordnet. Die Massnahme werde zum Schutz der Daten italienischer User erlassen. Dies teilte die Behörde am Donnerstag mit.

Bereits seit Mittwoch können italienische Smartphone-User die App von DeepSeek nicht mehr herunterladen. In den App-Stores des iPhone-Anbieters Apple und von Google werden Hinweise eingeblendet, welche die Nutzer informieren, dass DeepSeek nicht zugänglich sei.

epa11859265 In this photo illustration, a person holds a phone showing the DeepSeek app in Los Angeles, California, USA, 28 January 2025. Stock of Nvidia plunged 17 percent, the worst daily percentage ...
DeepSeek ist ein chinesisches Start-up und fordert die Marktführerin OpenAI, die ChatGPT entwickelt hat, und andere Techfirmen heraus.Bild: keystone

Entgegen den Feststellungen der Behörde erklärt DeepSeek, dass das Unternehmen nicht in Italien tätig sei und dass daher die europäischen Rechtsvorschriften nicht anwendbar seien, berichtet die Datenschutzbehörde, die auch eine Untersuchung eingeleitet hat.

Italiens Datenschutzbehörde ist einer der aktivsten Wächter in Europa, was den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) betrifft. Im Jahr 2023 hatte sie kurzzeitig die Nutzung des von Microsoft unterstützten ChatGPT in Italien wegen mutmasslicher Verstösse gegen die EU-Datenschutzvorschriften untersagt.

DeepSeek wurde 2023 vom chinesischen Hedgefonds-Manager Liang Wenfeng gegründet. Die KI-Anwendung setzt auf Open-Source-Modelle, die Daten werden auf Servern in der Ein-Parteien-Diktatur China gespeichert. Der chinesischen Regierung nicht genehme Informationen, etwa zum Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens 1989 mit zig Toten, werden vom Chatbot unterschlagen. Es herrscht eine strenge Zensur.

(sda/apa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
15 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Eat.Sleep.Work.Repeat
30.01.2025 22:07registriert März 2022
Keine Angst wegen DeepSeek.

China hat längst alle Daten von Tik Tak, Shein, Aliexpress, Temu.
431
Melden
Zum Kommentar
avatar
Ichweissnicht
30.01.2025 21:31registriert April 2016
ChatGPT zensiert auch, ich weiss nicht warum das bei DeepSeek nun ein problem darstellen sollte. Zudem kann man DeepSeek, technisches Verständnis vorausgesetzt, local - also ohne Verbindung nach China benutzt werden. Was bei OpenAI, open ist, weiss ich auch nicht
3213
Melden
Zum Kommentar
15
    Das solltest du über «Schatten-KI» und weitere aktuelle Cyber-Gefahren wissen
    Die Swisscom weist in ihrem neuesten Bericht zur Cyber-Bedrohungslage auf ein häufig unterschätztes Phänomen hin.

    Das grösste Schweizer Telekom-Unternehmen hat am Dienstag seinen alljährlichen Bericht zur IT-Sicherheit und Cyber-Bedrohungslage veröffentlicht.

    Zur Story