Ganz ehrlich, ich bin kein Photoshop-Fan.
Zum letzten grossen Jubiläum der weltbekannten Software (im Jahr 2020) gab es von mir kein Ständchen, sondern einen «Rant». Kurzfassung: Photoshop ist wie WhatsApp.
Die Möglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung haben uns schon immer fasziniert. Und dann sind da auch noch die Photoshop-Fails, die viel und herzhaft zu lachen geben.
Allerdings ist die Zeit der misslungenen Bildmanipulationen schon bald für immer vorbei. Das hat mit der neusten Photoshop-Version bzw. der integrierten KI-Funktion «Generative Füllung» (Generative Fill) zu tun.
Die generative Photoshop-KI namens «Adobe Firefly» kann quasi auf Knopfdruck zu einem bestehenden Foto Inhalte hinzufügen, erweitern oder entfernen – und dafür sind keinerlei Bildbearbeitungs-Kenntnisse erforderlich. Die gewünschten Bildmanipulationen lassen sich mit einfachen Anweisungen per Spracheingabe (Text) vornehmen. Die Photoshop-KI passt auch innert Sekunden die Perspektive, Beleuchtung und den Stil des manipulierten Bildes automatisch an.
Eine Betaversion des Text-to-Image-Generators von Adobe Firefly ist seit März als Web-Version verfügbar.
Seit Ende Mai ist die KI in der Beta-Version von Photoshop (Desktop) verfügbar und soll in der zweiten Jahreshälfte 2023 allgemein lanciert werden, wie Adobe angekündigt hat.
Das hat mit den eindrücklichen Kreationen zu tun, die seit ein paar Tagen auf den Social-Media-Plattformen kursieren. Findige Köpfe kamen auf die Idee, berühmte Album-Cover mithilfe der Photoshop-KI «Firefly» zu erweitern.
Expanding famous album covers using AI. 🪄
— Lorenzo Green 〰️ (@mrgreen) May 29, 2023
(Photoshop generative fill)
h/t to @dobrokotov for this amazing idea!
1. Michael Jackson - Thriller: pic.twitter.com/cgZC1cu5Ed
Using Adobe @Photoshop 'AI Generative Fill' to turn Luke Skywalker into a baseball card in about 5 minutes.
— Riley Brown (@rileybrown_ai) May 28, 2023
I started using photoshop 4 days ago, and I've made 4 TikToks using the tool and 2 of them have over 2M views on TikTok.
Full video on this tomorrow.
RT this and I'll… pic.twitter.com/7k3GYG4Ev8
KI-Bildgeneratoren wie Midjourney und DALL-E sorgen für beträchtlichen juristischen Ärger: Unternehmen, die mit der Lizenzierung von «Stock Photos» ihr Geld verdienen, zerren die KI-Anbieter vor Gericht und verlangen Schadenersatz. Ein Vorwurf an sie lautet, dass sie für das Trainieren der KIs urheberrechtlich geschütztes Material verwendet haben.
Dieses Problem soll die Photoshop-Anbieterin taktisch geschickt umgangen haben: Die Bild-KI «Adobe Firefly» soll nur mit eigenem Bildmaterial trainiert worden sein, das von der eigenen Stock-Photos-Plattform stammt, sowie mit Bildern, deren Urheberrecht bereits abgelaufen sei.
Zum offiziellen Start von Firefly werde Adobe zudem ein Lizenzmodell präsentieren, wie die auf Adobe Stock vertretenen Fotografinnen und Fotografen entschädigt werden.
Jetzt muss die Gesellschaft nur damit umgehen können, wie man „echt“ von „fake“ unterscheiden kann. Aber das ist nicht ein neues Problem.