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Adobe Firefly: Photoshop mit generativer KI stellt alles in den Schatten

Photoshop mit KI stellt alles in den Schatten – hier sind 9 krasse Beispielbilder

Bilder bearbeiten wie die Photoshop-Profis: Das soll mit der neuen Version der bekannten Adobe-Software kinderleicht sein. Und es kommt noch besser.
30.05.2023, 18:5031.05.2023, 07:12
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Ganz ehrlich, ich bin kein Photoshop-Fan.

Zum letzten grossen Jubiläum der weltbekannten Software (im Jahr 2020) gab es von mir kein Ständchen, sondern einen «Rant». Kurzfassung: Photoshop ist wie WhatsApp.

Die Möglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung haben uns schon immer fasziniert. Und dann sind da auch noch die Photoshop-Fails, die viel und herzhaft zu lachen geben.

Allerdings ist die Zeit der misslungenen Bildmanipulationen schon bald für immer vorbei. Das hat mit der neusten Photoshop-Version bzw. der integrierten KI-Funktion «Generative Füllung» (Generative Fill) zu tun.

Die neue KI-Funktion von Photoshop hat das Zeug, die digitale Bildbearbeitung zu revolutionieren.

Was zum Henker ist «Generative Füllung»?

Schau dir diese Reaktion eines YouTubers an:

Die generative Photoshop-KI namens «Adobe Firefly» kann quasi auf Knopfdruck zu einem bestehenden Foto Inhalte hinzufügen, erweitern oder entfernen – und dafür sind keinerlei Bildbearbeitungs-Kenntnisse erforderlich. Die gewünschten Bildmanipulationen lassen sich mit einfachen Anweisungen per Spracheingabe (Text) vornehmen. Die Photoshop-KI passt auch innert Sekunden die Perspektive, Beleuchtung und den Stil des manipulierten Bildes automatisch an.

Eine Betaversion des Text-to-Image-Generators von Adobe Firefly ist seit März als Web-Version verfügbar.

Seit Ende Mai ist die KI in der Beta-Version von Photoshop (Desktop) verfügbar und soll in der zweiten Jahreshälfte 2023 allgemein lanciert werden, wie Adobe angekündigt hat.

Warum ist der Hype um das KI-Photoshop so gross?

Das hat mit den eindrücklichen Kreationen zu tun, die seit ein paar Tagen auf den Social-Media-Plattformen kursieren. Findige Köpfe kamen auf die Idee, berühmte Album-Cover mithilfe der Photoshop-KI «Firefly» zu erweitern.

1.

2.

Nirvana, «Nevermind» (1991)

Neue KI-Photoshop-Funktion ändert bekanntes Album-Cover der Rockband Nirvana.
Screenshot: Twitter

3.

Metallica, «Master of Puppets» (1986)

Bild

4.

Muse, «Black Holes and Revelations» (2006)

Bild

5.

Beatles, «Abbey Road» (1969)

Bild

6.

The Clash, «London Calling» (1979)

Bild

7.

Kate Perry, «Teenage Dream» (2010)

Bild

8.

Adele, «21» (2011)

Bild
screenshots: twitter

Ist das Generieren solcher Bilder juristisch ok?

KI-Bildgeneratoren wie Midjourney und DALL-E sorgen für beträchtlichen juristischen Ärger: Unternehmen, die mit der Lizenzierung von «Stock Photos» ihr Geld verdienen, zerren die KI-Anbieter vor Gericht und verlangen Schadenersatz. Ein Vorwurf an sie lautet, dass sie für das Trainieren der KIs urheberrechtlich geschütztes Material verwendet haben.

Dieses Problem soll die Photoshop-Anbieterin taktisch geschickt umgangen haben: Die Bild-KI «Adobe Firefly» soll nur mit eigenem Bildmaterial trainiert worden sein, das von der eigenen Stock-Photos-Plattform stammt, sowie mit Bildern, deren Urheberrecht bereits abgelaufen sei.

Zum offiziellen Start von Firefly werde Adobe zudem ein Lizenzmodell präsentieren, wie die auf Adobe Stock vertretenen Fotografinnen und Fotografen entschädigt werden.

PS: Wird James Fridman arbeitslos? 😳

Für solche Aktionen liebt ihn das Internet ...

Bild

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44 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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x%8Tz*3GsUf3
30.05.2023 21:12registriert Dezember 2020
Wenn ich Fotoapparat-Hersteller wäre, würde ich in meine Bildsensor-Chips so mit PKI ausstatten, dass sie geschossene Bilder gleich digital signieren, mit Zeitstempel etc.. Bei Aufbruch der Chips ginge der Private Key grad verloren, ähnlich wie ein TPM im PC. Beim Hersteller (oder via öffentliche CA) könnte man verifizieren ob der Hash bzw die digitale Signatur stimmt. Wenn der Chip wirklich hochgradig "knackfest" ist, würden Journalisten nur noch solche Kameras kaufen um ihre Glaubwürdigkeit du erhöhen, Hersteller viel Geld verdienen, und Leser könnten Echtheit prüfen. Win win win oder so 🤣
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what_else?
30.05.2023 20:08registriert April 2020
Grad ein Ps „ergänztes“ Foto gesehen vom Inneren einer Kirche. Mit den „richtigen“ Details! Weil scheinbar die echte Kirche im Trainingset dabei war und deswegen das „zu kleine“ Bild richtig ergänzt wurde (und nicht nur plausibel). Ein tolles Tool (wie viele andere) für Fotografen.

Jetzt muss die Gesellschaft nur damit umgehen können, wie man „echt“ von „fake“ unterscheiden kann. Aber das ist nicht ein neues Problem.
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meerblau
30.05.2023 22:10registriert Mai 2014
Das Adele-Cover "21" bringt die Problematik des Bias perfekt auf den Punkt: Die Künstlerin war zu dem Zeitpunkt übergewichtig und entsprach nicht dem breiten Schönheitsideal. Und um welche Statur wurde ihr Kopf ergänzt? Wenn die Trainingsdaten nicht den Querschnitt der Welt abbilden, schleifen sich ziemlich schnell diskriminierende Verhaltensmuster ein.
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