
Die populäre Handelsplattform für Bitcoin und andere Kryptowährungen ist durch einen Insider-Angriff schwer geschädigt worden.Bild: imago-images.de
16.05.2025, 11:0316.05.2025, 12:01
Die Handelsplattform für Kryptowährungen Coinbase ist nach eigenen Angaben Opfer eines Cyberangriffs geworden. Hacker hätten Nutzerdaten erbeutet und das Unternehmen kontaktiert, um 20 Millionen Dollar zu fordern, damit der Vorfall nicht öffentlich würde.
Coinbase habe die Zahlung eines Schweigegeldes abgelehnt, hiess es am Donnerstag.
«Bemerkenswert ist die Weigerung von Coinbase, 20 Millionen Dollar an die Erpresser zu bezahlen und stattdessen zu entscheiden, eine Belohnung von 20 Millionen für Informationen anzubieten, die zur Festnahme der Angreifer führen.»
Jurgita Lapienytė, Chefredaktorin, Cybernews
Warum ist das wichtig?
Coinbase ist der wichtigste Handelsplatz für Kryptowährungen in den USA. Den Angaben nach bestachen die Cyberkriminellen Kundendienstmitarbeiter im Ausland. «Diese Insider missbrauchten ihren Zugang zu den Kundenbetreuungssystemen, um die Kontodaten einer kleinen Untergruppe von Kunden zu stehlen.»
Den Angaben nach hatten die Angreifer keinen Zugang zu Passwörtern, sie hätten jedoch eine Reihe von Nutzern dazu gebracht, ihnen Geld zu überweisen. Der Datendiebstahl betraf demnach weniger als ein Prozent der Coinbase-Nutzerinnen und -Nutzer weltweit.
Dennoch geht die Krypto-Plattform von erheblichen Verlusten aus. Die genannte Spanne könne sich durch «weitere potenzielle Verluste, Schadensersatzforderungen und mögliche Rückforderungen» noch «erheblich erhöhen oder verringern», erklärte ein Sprecher.
Laut einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht geht das Unternehmen von Kosten wegen des Vorfalls zwischen 80 und 400 Millionen Dollar aus. Betroffene Kunden sollen vollumfänglich entschädigt werden.
Was lernen wir daraus?
Die litauische Techjournalistin Jurgita Lapienytė, Chefredaktorin von Cybernews, kommentierte zum Fall:
«Selbst die fortschrittlichsten Plattformen können kompromittiert werden, wenn Insider bestochen oder manipuliert werden. Dies ist eine entscheidende Lehre für jedes Unternehmen mit globalem Betrieb: Während Firewalls und Verschlüsselung für die Sicherheit wichtig sind, ist es notwendig, Menschen richtig zu schulen und ständig wachsam zu bleiben.»
Für normale User sei dieser Vorfall eine Erinnerung daran, wachsam zu bleiben. Ihr Ratschlag:
«Geben Sie niemals Ihr Passwort oder Ihre Zwei-Faktor-Authentifizierungscodes frei, seien Sie vorsichtig mit unerwünschten Anfragen, Ihr Geld zu bewegen, und denken Sie daran, dass Coinbase Sie niemals auffordert, Vermögenswerte zu übertragen oder vertrauliche Informationen weiterzugeben per Telefon oder E-Mail.»
An der New Yorker Börse ging es für die Coinbase-Aktie am Donnerstagabend steil bergab.
Quellen
(dsc)
Das könnte dich auch noch interessieren:
Klein, kantig, günstig – und in Osteuropa allgegenwärtig. Jetzt soll der Yugo zurückkehren: vorerst mit Benzinmotor, scharfem Preis und einem klaren Ziel.
Er war ein Exportschlager aus dem Osten – und ein Spottobjekt im Westen. Der Yugo basierte technisch auf dem Fiat 127, war aber kantiger und billiger. Und weniger zuverlässig. Mitte der 1980er-Jahre schaffte er es aus Jugoslawien sogar bis in die USA. Für unter 4000 Dollar. Kritiker nannten ihn bald «den schlechtesten Neuwagen der Welt».