Laut einer Comparis-Umfrage landet jedes dritte Gerät, das nicht mehr benutzt wird, in einer Schublade. Einige Geräte werden auch an Familienmitglieder weitergegeben oder entsorgt.
Ökologisch und finanziell interessanter wäre es, wenn das Gerät weiterhin genutzt würde. Dienste wie revendo.ch oder verkaufen.ch sind auf den An- und Verkauf von Occasion-Smartphones spezialisiert. Wir haben bei den verschiedenen Anbietern Offerten für neun beliebte Smartphone-Modelle mit unterschiedlichem Zustand als Stichproben eingeholt und ausgewertet. Das sind die Resultate:
Wir haben neun Smartphones von Apple, Samsung, Huawei und Nokia zusammengestellt. Wir variierten bei Speicherplatz, Farbe und Anzahl SIM-Karten-Slots.
Auch der Zustand der Geräte macht einen Unterschied: Während wir bei einigen den Zustand als «noch wie neu» angegeben haben, wiesen wir andere mit Kratzern oder Brüchen im Display, am Rahmen oder auf der Rückseite aus.
Ausserdem gaben wir im Test bei einigen Geräten an, sie mit Originalverpackung und -ladegeräten verkaufen zu wollen. Den Allgemeinzustand aller Geräte gaben wir jedoch als gut an, die Geräte wären also grundsätzlich noch funktionsfähig.
Folgende Geräte wurden getestet:
Die genauen Angaben zu den neun Testgeräten findest du am Ende des Artikels in der Übersichtstabelle.
In sieben Filialen oder online können bei revendo.ch Smartphones, Tablets, Computer und weitere Gadgets ver- und gekauft werden. Laut Angaben auf der Homepage arbeiten 65 Mitarbeitende für revendo.ch.
Ein ähnliches Angebot hat verkaufen.ch: Seit 2012 können Handys, Tablets, Smartwatches und Notebooks gebraucht verkauft und von Interessenten occasion gekauft werden. An vier Standorten in der Schweiz und Deutschland arbeiten knapp 40 Personen.
In drei Filialen in Basel und Bern und online kauft remarket.ch nicht mehr gebrauchte elektronische Geräte wie Smartphones, Tablets und Computer an.
Auch die Swisscom bietet einen Buyback-Service an. Allerdings beschränkt sich der Ankauf hier auf Smartphones. Der Betrag kann überwiesen oder bei der nächsten Swisscom-Rechnung gutgeschrieben werden. Im Vergleich zu den anderen Anbietern fragt die Swisscom nur grundsätzlich danach, ob ein Gerät «einwandfrei», «gut» oder «beschädigt» ist. Details zum Zustand können nicht erfasst werden.
Swisscom verkauft die Occasion-Smartphones nicht direkt wieder an Kunden. Eine Partnerfirma repariert die Geräte und verkauft sie in der Schweiz, Europa und in Schwellenländern.
Je nach Handy-Modell und Grad der Abnutzungsspuren bekommst du bei revendo.ch, verkaufen.ch oder remarket.ch am meisten. Hier lohnt sich sicher der Vergleich auf allen Plattformen.
Klarer Verlierer in unserer Auswertung ist der Rebuy-Dienst der Swisscom. Bei fast allen getesteten Modellen bekommt man bei der Swisscom gerade noch die Hälfte oder höchstens zwei Drittel des Bestpreises.
Auf Anfrage begründet die Swisscom die tieferen Preise mit ihrem sehr kundenfreundlichen und sicheren Prozess, beispielsweise ist eine Datenlöschung bei den verkauften Geräten inklusive. Ausserdem spielen bei der Swisscom die Akkulaufzeit oder fehlende Ladekabel keine Rolle, was bei den anderen Anbietern jeweils zusätzlich Geld einbringt.
Grundsätzlich festhalten kann man: Während sich Kratzer im Display und auf der Rückseite verhältnismässig wenig auf den Preis auswirken, kommen Brüche im Display richtig teuer.
Am Beispiel iPhone 8 (silber, 64 GB) heisst das konkret: Ohne sichtbare Gebrauchsspuren und komplettem Originalzubehör bezahlt revendo.ch noch 390 Franken. Enthält das Display sichtbare Kratzer, fällt der Preis auf 355 Franken. Bei spürbaren Kratzern gibt's immerhin noch 300 Franken. Befinden sich im Display Risse oder Brüche, fällt der Preis um mehr als die Hälfte: Es gibt gerade noch 140 Franken für das Gerät.
Auch das Originalzubehör wie Ladekabel und Verpackung zu behalten, kann sich je nach Anbieter lohnen. Revendo.ch zahlt für komplettes iPhone-Zubehör rund 25 Franken. Bei verkaufen.ch erhält man dafür rund 15 Franken.