Der italienische Luxus-Autohersteller Ferrari ist von Hackern angegriffen worden. Das Unternehmen habe vor Kurzem eine Lösegeldforderung für (gestohlene) Kunden-Kontaktinformationen erhalten, hiess es in einer Mitteilung von Ferrari am Montagabend.
Nach Erhalt der Lösegeldforderung habe der Konzern mit Sitz im norditalienischen Maranello umgehend ein «führendes globales Cybersicherheitsunternehmen» mit der Untersuchung beauftragt und die zuständigen Sicherheitsbehörden informiert.
Es ist nicht die erste Ransomware-Attacke gegen das weltbekannte Unternehmen. Im Oktober 2022 veröffentlichte die kriminelle Vereinigung RansomEXX auf ihrer Leak-Site im Darknet mehr als 7 Gigabyte an gestohlenen Daten.
Und zuvor hatte es einen Hackerangriff auf den Ferrari-Zulieferer Speroni gegeben – durch die Ransomware-Bande Everest. Auch da wurden Daten verkauft und geleakt.
Man sei zuversichtlich, dass die Behörden «alles in ihrer Macht Stehende tun werden, um ihre Ermittlungen durchzuführen», teilte Ferrari nun mit. Der Angriff habe keine Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb gehabt.
Ferrari, so teilte der Konzern weiter mit, werde nicht auf Lösegeldforderungen eingehen, da die «Zustimmung zu solchen Forderungen kriminelle Aktivitäten finanzieren und es den Tätern ermöglichen würde, ihre Angriffe fortzusetzen». Die Kundinnen und Kunden seien über die mögliche Gefährdung ihrer persönlichen Daten informiert worden.
Bei den durch den «Cyber-Vorfall» betroffenen Daten soll es sich unter anderem um Namen, Adressen, E-Mail-Adressen und Telefonnummern handeln. Hingegen seien Bankdaten oder Daten zu gekauften Autos nicht tangiert.
Anfang Januar hatten US-Sicherheitsforscher zahlreiche Schwachstellen in den Apps, Programmierschnittstellen und anderen digitalen Diensten mehrerer Autohersteller offengelegt, wie der «Spiegel» in Erinnerung ruft.
Im Fall von Ferrari hätten die Forscher eine schlecht gesicherte Schnittstelle ausfindig gemacht, die ihnen letztlich einen unbefugten Zugriff auf sämtliche Nutzerkonten erlaubt hätte, über die registrierte Ferrari-Kunden ihre Fahrzeug- und Nutzerprofile verwalten. «Theoretisch hätten andere diese Lücken schon vorher finden und ausnutzen können.»
(dsc/sda/awp/dpa)