Nachdem ich mich letzte Woche als treuer Fan der neuen SBB-App geoutet habe, soll dieser Beitrag mit einer positiven Nachricht beginnen. Die Schweizerischen Bundesbahnen haben am Montag per Medienmitteilung über die wichtigsten Neuerungen informiert. Und siehe da:
Ab dem 1. November muss man bei Billettkontrollen nur noch das Smartphone mit der SBB-App (und natürlich dem zum reduzierten Tarif gekauften Billett) vorweisen.
Das Swisspass-Kärtchen oder einen amtlichen Ausweis (Pass, ID, Führerausweis) sollte man trotzdem mitführen:
Erstmals gibt es ein einheitliches Billett über alle digitalen SBB-Kanäle. Das heisst, dass Tickets, die bequem am Computer über sbb.ch gekauft werden, anschliessend automatisch auch in der SBB-App zu finden sind. Ausdrucke braucht's nicht mehr.
Im besten Fall kann man mit nur zwei Klicks und ohne Passworteingabe ein Billett im Wert bis zu 40 Franken kaufen. Das gilt für voreingestellte Reise-Routen.
iPhone-Nutzer können festlegen, dass Ticketkäufe bis 40 Franken nicht per Fingerabdruck-Scanner (TouchID) bestätigt werden müssen. Es geht also wirklich sehr fix, was unter Umständen auch Schwarzfahrer freuen dürfte.
Hmm ...
Sicher ist: Die SBB haben die Registrierung für Neukunden stark vereinfacht. Um die für den Ticketkauf erforderlichen Zahlungsinformationen zu speichern, können iPhone-Nutzer neu eine Kreditkarte per Kamera-Scan hinterlegen.
Ab Dienstag, 1. November.
Im App Store von Apple und im Google Play Store.
Wer die App bereits auf dem eigenen Gerät installiert hat, führt einfach das Update durch, sobald es zur Verfügung steht.
Smartphone-Nutzer, die an der Weiterentwicklung der SBB-App mitwirken möchten, können dies tun. Die SBB führen das öffentliche Beta-Programm, «Mobile Preview» genannt, weiter. Wer dabei ist, kann Fehler melden, Verbesserungsvorschläge einbringen und über neue Funktionen abstimmen. Weitere Informationen sind hier zu finden: sbb.ch/preview.
Wer nicht mehr mitmachen will, löscht die Mobile-Preview-App und verwendet ab Dienstag die offizielle (neue) SBB-App.
Smartphone-Nutzer mit einem älteren Betriebssystem (iOS 8 sowie Android 4.0 und älter) oder Windows Phone/Mobile können die bestehende SBB-Mobile-App weiterhin nutzen.
Auf der eigens eingerichteten Support-Website sbb.ch/update können die Kunden prüfen, ob Ihr Gerät kompatibel ist.
2017 werde man für nicht-kompatible Geräte eine verbesserte Webversion bereitstellen, teilen die SBB mit.
Nope. Für Kunden mit Windows-Geräten prüfen die SBB derzeit die Entwicklung einer «Universal App».
Die Tasche oder einen anderen Gegenstand im Zug vergessen? Oder einen absolut verdreckten Wartesaal angetroffen?
Der integrierte digitale Reisebegleiter informiert nach dem Ticketkauf laufend und in Echtzeit über Abfahrtszeiten, Abfahrtsgleis, Verspätungen, Gleisänderungen und allfällige Störungen.
Der Service kann auch ohne Ticketkauf mit einfacher Wischbewegung auf einer Verbindung aktiviert werden, so dass auch GA-Kunden aktuelle Informationen zu Ihren häufigsten Verbindungen erhalten.
Und die integrierte Wecker-Funktion soll die ÖV-Nutzerinnen und Nutzer rechtzeitig ans Umsteigen erinnern.
«Sparbillette sind neu auf einen Blick bereits in der Verbindungsübersicht erkennbar und können noch schneller gekauft werden», wie die SBB weiter mitteilen.
Ebenfalls neu sei, dass automatisch und ortsbezogen die meistverkauften Verbundbillette auf der Startseite angezeigt werden.
Seit der Lancierung vor sieben Jahren ist SBB Mobile rund 7,5 Millionen Mal heruntergeladen worden. Mittlerweile zählt die App über 3 Millionen regelmässige Nutzer. Aktuell werden jeden Tag deutlich über 50'000 Billette über die Smartphone-App verkauft und die Tendenz dieses Verkaufskanals sei «deutlich steigend». Im ersten Halbjahr 2016 habe man rund 50 Prozent mehr Billette über die App verkauft als im Vorjahr, heisst es.
Das mag nach viel klingen, doch besteht Luft nach oben. Es könnten deutlich mehr ÖV-Nutzer ihre Billette per Smartphone kaufen. Die SBB wollen sparen und haben darum Anfang Oktober angekündigt, alle privat betriebenen Ticket-Verkaufsstellen per Ende 2017 zu schliessen.
Betroffen sind auch die von Migrolino, Valora und Post geführten Verkaufsstellen. Insgesamt 52 Bahnhöfe werden in der Folge nicht mehr bedient sein, berichtete der Tagi. Diverse Politiker haben Widerstand angekündigt gegen die Sparpläne.