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Swisscom vermeldet trotz Covid-19 ein «stabiles Betriebsergebnis»

Swisscom-CEO Urs Schaeppi.
Swisscom-Chef Urs Schaeppi. Auch die Generalversammlung 2021 findet wegen der Corona-Pandemie virtuell statt und wird online übertragen.Bild: Swisscom

Swisscom vermeldet trotz Covid-19 «stabiles Betriebsergebnis» – 5G-Ausbau stockt

Die Swisscom ist von der Coronakrise bisher nur leicht gestreift worden. Der grösste Schweizer Telekomkonzern hat in den ersten neun Monaten nur etwas weniger Umsatz und Gewinn gemacht.
29.10.2020, 07:2229.10.2020, 08:06
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«Swisscom weist ein stabiles Betriebsergebnis und eine gute Marktperformance aus – dies trotz vielen Unwägbarkeiten aufgrund von Covid-19, Sättigung im Schweizer Markt und intensivem Wettbewerb»: So wird Swisscom-CEO Urs Schaeppi in einer aktuellen Medienmitteilung zitiert.

Der Konzernumsatz von 8,201 Mia. Franken liege währungsbereinigt um 176 Mio. (-2,1%) unter dem Vorjahr. Im gesättigten Schweizer Kerngeschäft hat das Unternehmen einen Umsatz von 6,148 Mia. (-3,5%) erwirtschaftet. Der Umsatzrückgang um 226 Mio. sei vor allem getrieben durch den anhaltenden Preisdruck und die Auswirkungen von Covid-19.

Der operative Gewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) blieb mit 3,36 Milliarden Franken praktisch stabil (-0,1 Prozent). Unter dem Strich erzielte die Swisscom einen Reingewinn von 1,17 Milliarden Franken. Das sind 1,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Die wichtigsten Zahlen:

Bild
screenshot: swisscom

Schweizer reisen viel weniger

Auch wenn die Corona-Pandemie den Branchenprimus zwar viel weniger hart erwischt hat als andere Unternehmen, machte sie sich dennoch in den Zahlen bemerkbar. «Der hohe Preisdruck und die Auswirkungen von Covid-19 drückten auf den Umsatz im Schweizer Kerngeschäft. Diesen Rückgang konnten wir jedoch dank verbesserter Effizienz grösstenteils auffangen», erklärte Konzernchef Urs Schaeppi.

So brachen die Roamingeinnahmen wegen den vielen Reisebeschränkungen ein. Der Konzernumsatz schrumpfte um 226 Millionen Franken. Rund ein Drittel davon (73 Millionen) entfällt auf Roaming, wie die Swisscom schrieb. Der Rest sei vor allem mit dem Preisdruck und den Auswirkungen der Pandemie zu begründen.

Beim Umsatz hat sich das Muster der Vergangenheit fortgesetzt: Die Swisscom erodiert in der Schweiz und wächst in Italien. Der Umsatz bei der italienischen Breitbandtochter Fastweb wuchs trotz der Coronakrise um 5,7 Prozent auf 1,67 Milliarden Euro. Der EBITDA stieg um 4,6 Prozent auf 568 Millionen Euro.

5G-Netzausbau stockt

Das Datenvolumen wachse «aufgrund des erhöhten Bedarfs» deutlich stärker als der Ausbau der Kapazitäten im Netz für 4G und 5G, heisst es in der Medienmitteilung.

2019 sei das Datenvolumen im Mobilfunknetz im Vorjahresvergleich um 29 Prozent gestiegen. Die Kapazität des Mobilfunknetzes konnte laut Swisscom nur um 5 Prozent erhöht werden. Begründet wird dies mit «Einschränkungen wie beispielsweise Moratorien in einzelnen Kantonen».

Tatsächlich schlägt den Mobilfunk-Netzausbauplänen der drei Schweizer Provider Swisscom, Sunrise und Salt in verschiedenen Kantonen Widerstand entgegen.

Das 4G/LTE-Netz von Swisscom decke per Ende September 2020 99 Prozent der Schweizer Bevölkerung ab. Seit Ende 2019 versorgt Swisscom 90 Prozent der Schweizer Bevölkerung mit 5G mit Geschwindigkeiten bis zu 1 Gbit/s.

Insgesamt zählt der grösste Schweizer Provider per Ende September 2020 6,25 Mio. Mobilfunkanschlüsse.

Die Swisscom argumentiert, die Kunden benötigten immer mehr Datenvolumen und darum brauche es einen weiteren Ausbau der Mobilfunknetze:

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grafik: swisscom

Breitbandausauf sei «auf Kurs»

Per Ende September 2020 hat Swisscom laut eigenen Angaben in der Schweiz rund 4,3 Mio. oder 80 Prozent der Wohnungen und Geschäfte mit Ultrabreitband (mehr als 80 Mbit/s) erschlossen. 3,0 Mio. oder 56 Prozent der Wohnungen und Geschäfte profitierten von schnellen Verbindungen mit mehr als 200 Mbit/s. Bis Ende 2021 wolle man alle Gemeinden mit Ultrabreitband erschliessen und so auch abgelegenen Ortschaften einen Zugang zu Ultrabreitband ermöglichen.

Bis Ende 2025 soll die Glasfaserabdeckung in Haushalten und Geschäften, Fibre to the Home (FTTH) genannt, gegenüber 2019 auf bis zu 60 Prozent verdoppelt werden.

Generalversammlung nur virtuell

Swisscom erwartet für das Geschäftsjahr 2020 unverändert einen Nettoumsatz von rund 11 Milliarden, sowie Investitionen von rund 2,3 Milliarden.

Bei Erreichen der Ziele plane man, der Generalversammlung 2021 für das Geschäftsjahr 2020 eine unveränderte, attraktive Dividende von 22 Franken pro Aktie vorzuschlagen.

Wegen Covid-19 und auf Basis der betreffenden Verordnung habe der Verwaltungsrat entschieden, die Generalversammlung 2021 wie in diesem Jahr virtuell durchzuführen. Die Aktionäre würden zu gegebener Zeit informiert.

Wechsel an der Spitze

Zudem meldete die Swisscom den Abgang von Verwaltungsratspräsident Hansueli Loosli, der die maximale Amtsdauer von zwölf Jahren erreicht. Zum Nachfolger wird Michael Rechsteiner vorgeschlagen, der aktuell Europa-Chef für das Gas-Power-Geschäft von General Electric ist.

Auch Finanzchef Mario Rossi räumt seinen Posten. Sein Nachfolger wird per 1. März 2021 der Österreicher Eugen Stermetz.

Verwendete Quellen:

Mit Material der Nachrichtenagentur SDA

(dsc)

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