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Mit diesem perfiden Trick locken Betrüger Raiffeisen-Kunden in die Falle

Mit diesem perfiden Trick locken Betrüger Raiffeisen-Kunden in die Falle

21.09.2021, 11:3229.09.2021, 14:43
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Die Polizei warnt: Beim Versuch, sich im Raiffeisen-Konto anzumelden, erscheint plötzlich die folgende Meldung in Rot auf dem Bildschirm:

«Aufgrund verdächtiger Aktivitäten wurde Ihr Konto gesperrt. Bitte wenden Sie sich umgehend an unseren Kundensupport. +41 33 533 xxxx Fehlercode - RF301»

Ruft man zurück, nimmt tatsächlich jemand das Telefon ab: «Aber Achtung – es sind Betrüger – nicht Mitarbeiter von Raiffeisen», warnt die Kantonspolizei Zürich auf der Webseite cybercrimepolice.ch.

So funktioniert die Betrugsmasche

«Die Betrüger wissen, dass viele Nutzer aus Bequemlichkeit das Login Ihres eBanking bei Google suchen. Darum schalten Sie Google Anzeigen, die an erster Stelle erscheinen, wenn man zum Beispiel ‹Raiffeisen Login› eingibt. Klickt man dann auf den Link in der Anzeige, so landet man auf der betrügerischen Webseite.

Auf der Fake-Webseite geben sie vor, dass das Login nicht mehr funktioniert und man eine Schweizer Telefonnummer anrufen soll. Diese Telefonnummer wird von Microsoft Skype an die Betrüger vergeben. Die Angaben, die Microsoft Skype von den Betrügern erfasst, sind frei erfunden.

Ruft man an, so meldet sich das Callcenter der Betrüger. Diese versuchen nun das Opfer dazu zu überreden, eine Fernsteuersoftware herunterzuladen. Der vermeintliche Mitarbeiter übernimmt die Steuerung des PC und richtet angeblich zu Testzwecken ein Bitcoin-Konto ein, auf das er dann Geld des Opfers überweist.»
Kantonspolizei Zürichcybercrimepolice

Die Betrüger wenden die gleiche Betrugsmasche auch bei anderen Banken und Finanzinstituten an, zuletzt etwa bei Postfinance.

So schützt du dich

Die KAPO Zürich gibt folgende Tipps, um sich vor E-Banking-Betrug zu schützen:

  1. «Tippen Sie von Hand die Webadresse von Raiffeisen www.raiffeisen.ch› direkt im Browserfenster ein (NICHT im Google Suchfenster).
  2. Speichern Sie Ihre eBanking Webseite unter Ihren Favoriten und rufen Sie sie immer von dort auf.
  3. Tippen Sie NIE ‹Login meineBank› im Google Suchfenster ein. Google schaltet Anzeigen von Betrügern VOR den wirklichen Suchresultaten auf. Klicken Sie NIEMALS darauf!
  4. Kontrollieren Sie, ob im Browser wirklich https://www.meineBank.ch/ steht und NICHTS anderes
  5. Melden Sie uns unbedingt die betrügerische Telefonnummer.»

Ich habe meine Daten schon eingegeben und wurde betrogen

Wer Opfer eines Betrugs wurde, sollte laut Polizei folgendes tun:

  1. «Melden Sie sich umgehend bei Raiffeisen per Telefon
  2. Wenn Sie von den Betrügern überredet worden sind, eine Kopie oder Foto Ihres Passes oder Ihrer Identitätskarte zu mailen, so melde Sie sich beim Passbüro und lassen Ihren Ausweis als ungültig erklären
  3. Wenn Sie von den Betrügern überredet worden sind, ein Konto bei einem Kryptowährungsdienstleister zu erstellen, so melden Sie sich beim Dienstleister und lassen das Konto löschen
  4. Erstatten Sie Strafanzeige bei Ihrer lokalen Polizeistation
  5. Nach Abschluss der Beweissicherung müssen Sie sich den Computer neu aufsetzen lassen. Nur so sind Sie sicher, dass keine Schadsoftware auf Ihrem Computer installiert worden ist.»

(oli)

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44 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Charlie B.
21.09.2021 12:18registriert November 2015
Sorry, aber Leute die Google verwenden und nicht unterscheiden können zwischen einer Anzeige und der korrekten Raiffeisen Login Seite sollten kein Online Banking benutzen.
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MRDL
21.09.2021 12:11registriert August 2020
Und Google und Co. als Werbeanbieter haftet nicht? Ja ich weiss, die User sind bequem und doof...
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El Vals del Obrero
21.09.2021 13:13registriert Mai 2016
Zu diesem Problem tragen auch die kombinierten Adress-/Suchfelder in den Browsern bei.

Kenne mittlerweile schon einige Leute, die schon gar nicht mehr wissen, wie URLs überhaupt aufgebaut sind.
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44
Ich habe eine (alte) Food-App entdeckt. Und du willst sie auch

Apps in der Art gibt es schon lange. Die Benutzerin scannt damit den Barcode eines Nahrungsmittels (oder von Kosmetik), und die App klärt über das Produkt auf: über die Nährwerte, die Zusammensetzung, über gefährliche Inhaltsstoffe. Alleine im Playstore von Google lassen sich mindestens fünf solcher digitalen Hilfen finden.

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