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Tesla-Fahrer testet «Full-Self-Driving» – es verläuft nicht nach Plan

Tesla-Fahrer testet «Full-Self-Driving» – es verläuft nicht nach Plan

07.02.2022, 18:1107.02.2022, 19:42
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In den USA können bestimmte Tesla-Fahrer seit geraumer Zeit das Fahrassistenz-System «Full Self Driving Beta» (kurz FSD) testen. Der YouTube-Kanal AI Addict (Süchtig nach künstlicher Intelligenz) zeigt nun eine solche Fahrt im kalifornischen San Jose.

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Das selbstfahrende Auto erkennt den Pfosten nicht.gif: youtube/ai addict

Auf der kurzen Fahrt im Stadtzentrum mit wenig Verkehr muss der Fahrer regelmässig eingreifen, um gefährliche Situationen zu vermeiden. Das Fahrzeug überfährt beispielsweise eine rote Ampel und versucht mehrfach in eine Strassenbahn-Spur hineinzufahren (bei Minute 4:40 und 6:30 im folgenden Video).

Beim Rechtsabbiegen übersieht der selbstfahrende Tesla mehrere grün-weisse Pfosten, die den Veloweg von der Fahrspur für Autos trennen. Der Fahrer kann den Unfall, obwohl er die Hände beim Lenkrad hat, nicht mehr verhindern, wie im Video bei Minute 3:30 zu sehen ist.

Der Tesla mit Full Self-Driving (FSD) Beta fährt bei Minute 3:30 gegen den Pfosten. Video: YouTube/AI Addict

Der Fahrer fährt weiter und etwas später würde das Auto in einen weiteren Pfosten fahren, aber diesmal kann er noch eingreifen (Minute 7:40).

Der Aufprall mit geringer Geschwindigkeit hinterlässt nur einen kleinen Lackschaden. Das Elektroautoportal electrek.co schreibt, dass es sich wohl um den ersten aufgezeichneten und veröffentlichten Unfall mit FSD handle. Grundsätzlich funktioniert das Fahrassistenzsystem auf Autobahnen gut, bekundet aber in Innenstädten Probleme, wie auch das folgende Video demonstriert. Auch auf dieser Testfahrt muss der Fahrer wiederholt eingreifen, um einen Unfall zu verhindern.

Fahren mit Teslas FSD Beta braucht Nerven wie Drahtseile

Das Fahrzeug im ersten Video fuhr nach Angaben des YouTube-Kanals AI Addict mit der neuesten Softwareversion von Tesla, der Full-Self-Driving-Beta 10.10 (2021.44.30.15).

Tesla betont, dass die Fahrerin oder der Fahrer auch bei aktiviertem FSD jederzeit verantwortlich bleibe und immer bereit sein müsse, das Lenkrad ergreifen zu können. Im Alltag halten sich längst nicht alle an diese Vorgabe.

Bild
Wie man FSD Beta nicht nutzen sollte.
Wie man FSD Beta nicht nutzen sollte.

Tesla hat Anfang Jahr angekündigt, in den USA den Preis für Full-Self-Driving-Beta von 10'000 auf 12'000 Dollar anzuheben. Die Software lässt sich derzeit nicht einfach starten: «Der Fahrer muss zunächst einen Sicherheitscheck bestehen. Tesla analysiert die Fahrdaten des Fahrzeugs, um die Eignung zu bestimmen. Den errechneten Sicherheitswert können Besitzer in ihrer Tesla-App einsehen», schreibt das deutsche Techportal Golem.

Die Software soll dereinst ermöglichen, dass man in das Navigationsgerät eine Adresse eingibt und diese dann vom Auto selbst angefahren wird. Davon ist die aktuelle FSD-Version, zumindest in Stadtgebieten, relativ weit entfernt.

(oli)

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75 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Tilman Fliegel
07.02.2022 18:59registriert Februar 2014
12'000 bezahlen, damit der Tesla selbstständig in einen Pfosten fährt? Das ist wohl nur für ganz hartgesottene Fanboys.
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Kornwolf
07.02.2022 19:13registriert Januar 2022
Das ist doch Blödsinn! Als ob man immer aufmerksam bleibt, wenn das Auto selber fährt. Klar, wollen die sich juristisch absichern. Das ist, als ob mich ein Bergführer auf seinem Rücken den Berg hoch tragen würde, aber wenn er einen Fehltritt macht, bin ich schuld, sofern ich es nicht verhindern kann.
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Knut Knallmann
07.02.2022 19:30registriert Oktober 2015
Als eingefleischter Tesla-Fahrer muss ich ehrlicherweise sagen, dass der Autopilot das enttäuschenste am ganzen Fahrzeug ist. Keine echte Verkehrszeichenerkennung, häufige Phantombremsungen und allgemeine Verwirrung im Baustellenbereich und das ist nur auf der relativ einfachen Autobahn. Ich hoffe da tut sich noch was. Aktuell kann ich keinem den Aufpreis für „Full self Driving“ empfehlen.
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