Eine Cyberattacke hat den Internet-Auftritt des deutschen Bundeslandes Sachsen-Anhalt lahmgelegt. Seit Dienstagfrüh seien die Webseiten der Ministerien und der nachgeordneten Behörden nicht erreichbar, teilte das Ministerium für Infrastruktur und Digitales via Twitter mit. «Die Website ist nicht erreichbar», hiess es auch noch am Mittwochmorgen.
Es handle sich um einen sogenannten DDoS-Angriff, also eine gezielte Überlastung der angegriffenen Server, so das Ministerium. Ein Regierungssprecher von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sprach von einem «grösseren Ereignis».
An der Abwehr des Angriffs werde mit Hochdruck gearbeitet. Zudem sei beim Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt Strafanzeige gestellt worden.
Ausserdem versuchten Hacker am Dienstag erneut, eine neue Plattform des Bundesentwicklungsministeriums für eine Beteiligung am Wiederaufbau in der Ukraine lahmzulegen. Eine Ministeriumssprecherin bestätigte auf Anfrage einen entsprechenden «Spiegel»-Bericht. Die Plattform werde seit ihrem Start Anfang vergangener Woche immer wieder angegriffen, sagte sie. Einen Höhepunkt habe es kurz nach dem Start gegeben und wieder am Dienstag.
Der «Spiegel» berichtete von «prorussischen Cyberattacken», bei denen Server mit einer künstlich generierten Masse an Aufrufen geflutet werden, bis sie unter der Last zusammenbrechen. «Die Angriffe werden weiterhin erfolgreich abgewehrt», sagte die Ministeriumssprecherin der dpa.
Die Plattform, zu der eine zentrale Internetseite gehört, soll Anlaufstelle für alle sein, die sich beim Wiederaufbau einbringen wollen. Sie soll Hilfsorganisationen, Unternehmen und Initiativen vernetzen.
(t-online/dsc)