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Meta AI: Lässt dich die KI-Funktion auf WhatsApp deaktivieren?

Photo illustration in Canada - 22 Feb 2025 In this photo illustration, the Meta AI logo is seen displayed on a smartphone screen. Canada Copyright: xThomasxFullerx/xSOPAxImagesx TFSPI_22022025-4830
Meta führt auf WhatsApp und weiteren Plattformen die neue KI-Funktion «Meta AI» ein. Bild: www.imago-images.de

Neue KI-Funktion auf WhatsApp sorgt für rote Köpfe – und hat ein Datenschutzproblem

Meta hat für WhatsApp klammheimlich eine neue Funktion eingeführt. An der stören sich viele Nutzer – eine Schweizer Firma freut sich hingegen darüber.
04.04.2025, 10:1204.04.2025, 16:31
OLivier meier und raffael schuppisser
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Seit kurzem gibt es eine neue Funktion auf WhatsApp (und bei anderen Meta-Diensten): Meta AI. Man kann die künstliche Intelligenz entweder via Chat oder mit dem Befehl «@MetaAI» auch direkt in Gruppen nutzen. Zu sehen ist die neue Funktion als blau-rot-grüner Ring.

Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Update
Diese Story ist bereits auf watson veröffentlicht worden. Aus aktuellem Anlass haben wir uns entschieden, sie zu aktualisieren und erneut zu publizieren.

Was kann Meta AI?

Der Chatbot kann grundsätzlich das gleiche wie andere KI-Modelle: Er bietet zum Beispiel Hilfestellung bei Fragen oder hilft bei einer spezifischen Suchabfrage, zudem kann man Texte übersetzen lassen oder kreative Ratschläge einholen.

In der Schweiz noch nicht möglich ist die Funktion der Bildergenerierung innerhalb von WhatsApp, «dieses Feature wird aber in Kürze für dich verfügbar sein», sagt der Chatbot gleich selbst.

Lässt sich die KI-Funktion auf WhatsApp deaktivieren?

Wer die KI-Funktion allerdings nicht auf WhatsApp haben will, wird enttäuscht: Denn der blau-rot-grüne Ring kann nicht deaktiviert werden.

Man kann höchstens den Chatverlauf archivieren oder löschen. Dies geschieht per Befehl. Dazu einfach «reset-ai» in den Chatverlauf eingeben, danach meldet der Bot, dass die KI zurückgesetzt und das Gespräch von den Meta-Servern gelöscht wurde.

Das Bedürfnis, die KI abzuschalten, scheint aber hoch zu sein. Seit Tagen trendet die Suchanfrage «meta ai bei whatsapp deaktivieren» auf Google.

Wie steht es mit dem Datenschutz?

Normalerweise sind Nachrichten, die via WhatsApp verschickt werden, durch das Ende-zu-Ende-Prinzip verschlüsselt und können von niemandem eingesehen werden, auch von Meta selbst nicht.

Interagiert man allerdings mit der KI-Meta, ist dies nicht mehr der Fall. In einer Mitteilung auf WhatsApp heisst es:

«Meta AI kann nur Nachrichten lesen, die Personen damit teilen. Meta kann keine anderen Nachrichten in deinen persönlichen Chats lesen, da persönliche Nachrichten Ende-zu-Ende verschlüsselt bleiben. Meta teilt Informationen mit ausgewählten Partnern, damit Meta AI relevante Antworten liefern kann.»

WhatsApp warnt deshalb gleich selbst vor der Nutzung von Meta AI: «Teile keine Informationen, insbesondere nicht zu sensiblen Themen, über Dritte oder dich selbst, von denen du nicht möchtest, dass die KI sie speichert und verwendet.»

Was sammelt Meta AI für Daten?

In den USA startete Meta AI bereits 2023, in Europa ist die Funktion wegen Datenschutzgründen aber erst zugänglich. Doch was für Daten werden überhaupt gesammelt?

Die kurze Antwort: Alle.

Jegliche Daten, die man bei der Interaktion mit Meta AI verwendet, werden gespeichert und verarbeitet. Will man seine persönlichen Daten nicht mit Meta teilen, sollte man die Funktion also grundsätzlich ignorieren.

Plant der Schweizer Messenger Threema Ähnliches?

Nein, künstliche Intelligenz in Threema einzubauen, sei momentan nicht vorgesehen, versichert das Unternehmen auf Anfrage. Denn: «Die Vermischung von persönlichen Gesprächen und Nachrichten, die an eine externe KI gesendet werden, ist problematisch.»

Die oberste Priorität von Threema sei, dass die Datenschutz-Standards konsequent eingehalten würden. Sollte in Zukunft künstliche Intelligenz genutzt werden – zum Beispiel um Sprachnachrichten zu transkribieren –, würde die KI lokal auf dem Endgerät des Nutzers betrieben werden, sodass keine Daten auf den Server des Unternehmens gesendet würden.

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73 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
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TuXHunT3R
01.04.2025 14:40registriert September 2021
Ach wenn doch nur endlich alle auf Threema wechseln würden....
20317
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ABWESEND
01.04.2025 15:02registriert September 2024
Meta CEO: wie hebeln wir die End zu End Verschlüsselung auf, damit wir an mehr Kundendaten kommen?

Marketing: wir fügen eine KI Funktion ein und sagen den Usern, dass das nur ohne Verschlüsselung geht.

User: uuuuh Katzenbilder generieren, vergiss den Datenschutz und die Verschlüsselung!
1608
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slash_
01.04.2025 15:44registriert Juni 2017
Threema wird eine immer bessere Alternative... wenn jetzt einfach alle rüber wechseln könnten, bitte :)
15010
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73
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