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Juris X: Zürcher Finanzkontrolle prüft Beschaffung der Justizsoftware

Jacqueline Fehr, Regierungsraetin Kanton Zuerich, gibt ein Interview in der Bar des Hotels Bellevue, am Vortag der Bundesratswahlen, am Dienstag, 12. Dezember 2023 in Bern. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Die Zürcher Justizdirektion unter Regierungsrätin Jacqueline Fehr hat weiter Ärger mit dem IT-Projekt «Juris X».Bild: keystone

Nach IT-Flop: Zürcher Finanzkontrolle untersucht Beschaffung der Justizsoftware

03.10.2024, 12:3103.10.2024, 12:33
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Die Zürcher Finanzkontrolle wird das Projekt für die problembehaftete Beschaffung einer neuen Software für den Justizvollzug untersuchen. Die Zürcher Justizdirektion hat den Prüfbericht nach aufgekommener Kritik bestellt, wie sie am Donnerstag mitteilte.

Im Dezember 2023 hatte die Abraxas Informatik AG bekanntgegeben, dass sie sich aus dem Marktsegment Justiz zurückziehe – und sie löste einen Vertrag mit der Direktion der Justiz und des Innern auf. Das seit Jahren geplante «Juris X», welches das über 30 Jahre alte System RIS für den Justizvollzug ablösen sollte, verzögerte sich.

Der Zürcher Regierungsrat erteilte dann im August 2024 der Glaux Group mit ihrem Softwareprodukt «Gina» den Auftrag, das Projekt zur Erneuerung der elektronischen Fallführung des Zürcher Justizvollzugs rasch umzusetzen.

Direktion «will es genau wissen»

Nach diesem IT-Flop, der zu höheren Kosten führen dürfte, setzte es in Politik und Medien Kritik ab.

«Die Direktion der Justiz und des Innern will es jetzt genau wissen», teilte sie am Donnerstag mit. Sie habe deshalb die unabhängige Finanzkontrolle des Kantons Zürich, das oberste Finanzaufsichtsorgan des Kantons, darum ersucht, die IT-Beschaffung genau unter die Lupe zu nehmen.

Die Prüfung soll unter anderem die Fragen beantworten, ob die Projektführung durch die Direktion mangelhaft gewesen sei, ob sie Warnungen des Parlaments in den Wind geschlagen habe und welche Fehler sie in der Projektabwicklung gemacht habe.

Justizdirektorin Jacqueline Fehr (SP) informierte gemäss Mitteilung die Geschäftsprüfungskommission des Kantonsrates über das Vorgehen.

(dsc/sda)

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