Microsoft untermauert die Ambitionen bei Künstlicher Intelligenz (KI) mit der Entwicklung eigener Chips für solche Software. Der Software-Riese könnte damit unabhängiger vom Halbleiter-Markt werden und zugleich Geräte besser auf seine KI-Programme abstimmen.
Der Chip mit dem Namen Maia 100 soll unter anderem die Erstellung von KI-Inhalten effizienter machen, wie Microsoft am Mittwoch bekanntgab. Er soll vom kommenden Jahr an Microsoft-Kunden in Rechenzentren des Konzerns zur Verfügung stehen.
Dann soll auch ein zweiter bei Microsoft entwickelter Chip eingeführt werden, der für allgemeine Aufgaben in Rechenzentren gedacht ist. Dieser Prozessor namens Cobalt 100 läuft mit Architekturen des Chipdesigners Arm, die auch in praktisch allen Smartphones stecken.
Microsoft setzt stark auf Künstliche Intelligenz und ging einen milliardenschweren Pakt mit den ChatGPT-Erfinder OpenAI ein, um dessen Technologie in die eigenen Produkte zu bringen. Die eigenen KI-Chips werden auch für OpenAI-Dienste genutzt.
Bei Chips für Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz sind aktuell Systeme des Halbleiter-Spezialisten Nvidia das Mass der Dinge, was zu einer aufgeheizten Nachfrage nach ihnen führt. Nvidia kann daher die Preise diktieren und verbuchte zuletzt Milliardengewinne. Mit eigenen, massgeschneiderten KI-Chips versucht Microsoft diese kostspielige und gefährliche Abhängigkeit vom König der KI-Chips zu reduzieren.
Microsoft gehört zu den grössten Cloud-Anbietern von Instanzen mit KI-Beschleunigern, insbesondere mit den besonders begehrten Nvidia-H100-Chips. Microsoft setzt aber auch auf KI-Chips von Rivale AMD.
Auch andere grosse Cloud-Anbieter wie Amazon und Google entwickeln eigene Chips für ihre Rechenzentren; wohl auch als Druckmittel, um bei Nvidia, AMD und Intel höhere Rabatte herauszuschlagen.
(oli/sda/dpa)