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Zürcher Forschende holen Gold aus alten Handys – mit Molke!

Das von ETH-Forschenden aus Computer-​Leiterplatten gewonnene Goldnugget in drei Teilen. Das grösste dieser Teile sei rund fünf Millimeter breit.
Das aus Computer-Leiterplatten gewonnene Goldnugget in drei Teilen. Das grösste dieser Teile sei rund fünf Millimeter breit.Bild: ETH Zürich

Zürcher Forschende holen Gold aus alten Handys – mit Molke!🐮

An der ETH Zürich ist eine neuartige Methode zur Goldgewinnung aus Elektroschrott entwickelt worden. Diese sei günstiger und nachhaltiger.
01.03.2024, 10:0101.03.2024, 13:11

Forschenden der Zürcher ETH ist es gelungen, mit einer neuartigen Methode Gold aus Elektroschrott zu gewinnen. Diese Methode basiert auf einem Proteinfaserschwamm, der aus Molke hergestellt wird, einem Nebenprodukt der Käseherstellung.

Alte Computer und Smartphones enthalten neben Kupfer und Kobalt auch kleine Mengen an Gold. Die bisherigen Verfahren zur Rückgewinnung des Edelmetalls waren jedoch energieintensiv und benötigten oft hochgiftige Chemikalien.

Forschende der ETH Zürich entwickelten nun eine effiziente, günstige und vor allem viel nachhaltigere Methode, wie die ETH am Freitag mitteilte. Sie entwickelten einen Schwamm aus einem Proteingeflecht, der aus Molke hergestellt wurde.

Dafür denaturierten sie Molkenprotein bei grosser Hitze und mit Säure, so dass sich in einem Gel Protein-Nanofasern bildeten. Dieses Gel trockneten sie, so dass sie einen Schwamm erhielten.

Ein Mini-Nugget aus alten Leiterplatten

Um das Gold aus dem Elektroschrott zu holen, mussten sie die alten Metallteile in Säure lösen, so dass das Gold als Ionen darin vorlag. Dann legten die Forschenden den Proteinschwamm in die Metallionen-Lösung, so dass sich die Gold-Ionen an den Fasern ablagerten. Auch andere Ionen lagern sich gemäss ETH an einem solchen Schwamm an, Gold-Ionen jedoch am effizientesten.

In einem Versuch mit zwanzig alten Computer-
Leiterplatten gewannen die Forschenden mit Hilfe des Molke-Schwamms ein 450 Milligramm schweres 22-
Karat-Goldnugget. Als Nächstes wollen die ETH-Forschenden die Technologie zur Marktreife entwickeln.

Quellen

(dsc/sda)

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