Apple hat im vergangenen Geschäftsjahr durch Recycling rund eine Tonne Gold aus ausgemusterten Geräten des Konzerns – iPhones, iPads, iPods und Macs – zurückgewonnen.
Was nicht nur den iPhone-Hersteller freut, sondern auch die Umweltschützer: Immer mehr Leute entsorgen ihre Apple-Geräte fachgerecht, statt sie einzumotten. So hat das Unternehmen 2015 im Vergleich zum Vorjahr zehn Prozent mehr Edelmetall rausgeholt.
Im Internet kursieren natürlich auch bereits Witze, dass es sich dabei vor allem um goldene Apple Watches handle.
Wie Apples Goldgräber in alten iPhones eine Tonne Gold fanden: https://t.co/jj3M6w4MBB
— Anna Steiner (@EcoImQuadrat) 15. April 2016
Falls du dich nun fragst, wie viel Gold in deinem Smartphone steckt: Die Fairphone-Hersteller gehen von rund 30 Milligramm aus.
Auch beim Aluminium, das Apple ebenfalls bei neuen Geräten wiederverwendet, gab es einen ähnlichen Anstieg wie beim Gold zu verzeichnen. Insgesamt konnten gut 2000 Tonnen gewonnen werden, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten jüngsten Umweltbericht hervorgeht.
Liam kann bis zu 1,2 Millionen iPhones pro Jahr zerlegen. Oder in eindrücklicheren Zahlen: Der Recycling-Roboter benötigt für ein einzelnes iPhone nur elf Sekunden, das macht 350 pro Stunde (und ja, im Apple-Promo-Video dauert das Ganze viel länger).
Ein branchenweites Problem ist allerdings, dass viele alte Geräte nicht über die vorgesehenen Kanäle dem Recycling zugeführt werden. Die stillgelegte Hardware geht in Schubladen vergessen.
Dabei sind die in die Jahre gekommenen iPhones, iPads und Mac-Computer noch einiges wert. Apple-Occasionen sind begehrt und erzielen bei Ebay und Co. gute Preise.
Wer den Aufwand scheut, kann sich bei Apple eine Gutschrift für ein neues Gerät holen. Alle wichtigen Informationen zum Eintausch-Programm sind hier zu finden.
Das alte Handy für ein neues iPhone in Zahlung geben? Über diese Apple-Webseite erfährt man, wie hoch das Guthaben sein wird.
Ab heute Freitag wird bei weltweit 132 Apple Stores das Blatt des Firmenlogos grün eingefärbt und die Angestellten tragen grüne T-Shirts, «um das Bewusstsein für den Schutz des Lebens auf der Erde zu wecken», wie das Unternehmen mitteilt.
Die Aktion findet im Hinblick auf den Tag der Erde («Earth Day») statt. Dieser wird alljährlich am 22. April in über 175 Ländern begangen und soll die Wertschätzung für die natürliche Umwelt stärken, aber auch dazu anregen, das Konsumverhalten zu überdenken.
Eine konkrete Massnahme zum Umweltschutz trifft Apple in den eigenen US-Verkaufsgeschäften: Neu werden die Produkte nicht mehr in Plastiktaschen an die Kunden abgegeben, sondern in Papiertüten, die zu 80 Prozent aus recyceltem Material bestehen.
Ob und wann die äusserst sinnvolle Änderung auch in Schweizer Stores umgesetzt wird, ist nicht bekannt.
Das deutsche Apple-Fachmagazin «Macwelt» kommentierte, dass Apple bei der Produkte-Verpackung viel Plastik sparen könnte:
Noch bis am 24. April können Apple-Kunden weltweit die Umweltschutz-Organisation WWF unterstützen, indem sie im Rahmen der Aktion «Apps for Earth» im App Store einkaufen.
Jedes Mal, wenn man eine der an der Aktion beteiligten Apps (iTunes-Link) kauft oder einen der speziellen In-App-Käufe tätige, gehe der gesamte Erlös an den WWF, heisst es.
Im Rahmen von «Apps for Earth» seien spezielle, exklusive Inhalte entwickelt worden, die den sechs Schwerpunktthemen der weltweiten Bemühungen des WWF Rechnung tragen:
Laut Apple-Umweltbericht stieg im letzten Geschäftsjahr der Anteil der erneuerbaren Energie (Solar, Wind) am weltweiten Verbrauch des Unternehmens von 87 auf 93 Prozent. Die Rechenzentren werden laut Apple komplett mit erneuerbarer Energie betrieben.
Bleibt anzumerken, dass diese Bilanz auf dem Papier gilt. Sprich: Apple speist so viel «sauberen» Strom in die Netze ein, wie es andernorts Strom aus fossilen Energieträgern (Erdöl, Kohle) bezieht.
Der gesamte Ausstoss des Treibhaus-Gases CO2 von Apple stieg binnen eines Jahres von 32.2 auf 38,4 Millionen Tonnen. Pro produziertes Gerät sei er aber von 122,1 auf 114,2 Kilogramm gesunken.
Laut «Macwelt» verursacht Apple CO2-Emissionen wie ein mittelgrosses europäisches Land (Dänemark 40 Mio. Tonnen CO2), wenn man mit den offiziellen Angaben der Europäischen Kommission (2014) vergleiche.
Apple-Chef Tim Cook sagte anlässlich der letzten Keynote: «Der Klimawandel ist eine der grossen Herausforderungen unserer Zeit, und die Zeit zu handeln ist jetzt.»
Wobei noch anzufügen ist, dass die Umweltschutz-Bemühungen jedes Unternehmens auch pures Marketing-Gold sind.
Mit Material der Nachrichtenagentur SDA