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X - Twitter

Bluesky, Mastodon, Threads: Diese Twitter-Alternativen solltest du kennen

Eine Hand hält ein Mobiltelefon auf dem die Logos von verschiedenen social media Anbietern zu sehen sind *** Hand holds a mobile phone on which the logos of various social media providers can be seen  ...
Nutzende flüchten von Twitter – doch wohin?Bild: www.imago-images.de

Elon Musk sorgt für Exodus bei X – was sind die Alternativen?

17.11.2024, 15:4517.11.2024, 16:04
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Seit Elon Musk Twitter übernommen und es X genannt hat, wenden sich immer mehr Nutzerinnen und Nutzer von der Plattform ab. Die Wahl Donald Trumps ins Weisse Haus und Spekulationen über Musk als möglichen Regierungsberater befeuern den Exodus zusätzlich. Selbst grosse Medienhäuser wie der britische «Guardian» haben genug von Musks «toxischer Medienplattform» und ziehen sich zurück.

Doch wohin des Weges? Wir zeigen dir die Alternativen.

Bluesky

Bluesky ist aktuell in aller Munde. Die Konkurrenzplattform von X verzeichnet seit der Wahl Donald Trumps einen regelrechten Ansturm. Laut Medienberichten sind über eine Million Nutzerinnen und Nutzer zu Bluesky «geflüchtet», um der grassierenden Desinformation, dem Hass und den Bots auf X zu entkommen, wie der «Guardian» schreibt. Aktuell sind rund 13 Millionen User angemeldet.

Die Social-Media-Plattform war ursprünglich Teil von X, bevor sie 2022 unabhängig wurde. Sie funktioniert und sieht ähnlich aus wie X und setzt auf einen dezentralen Ansatz. Will heissen: Die Technologie basiert auf einem Protokoll mit selbst-authentifizierten Daten, um auf keinen zentralen Host angewiesen zu sein. Die Konten können so ohne Datenverlust von und an andere Anbieter übertragen werden.

Mastodon

Im deutschsprachigen Raum erlangte Mastodon als Twitter-Alternative Bekanntheit, als Elon Musk die Plattform 2022 übernahm und umbenannte. Auch über Mastodon können Nutzerinnen und Nutzer Nachrichten an Freundinnen und Follower schreiben sowie Bilder, Videos und Links teilen. Dafür stehen ihnen mehr Zeichen zur Verfügung als bei X, nämlich 500. Besonders erfrischend in der aktuellen Social-Media-Landschaft: Der Feed ist chronologisch aufgebaut und kommt ohne algorithmische Auswahl aus.

Die Beiträge bei Mastodon heissen «Toots», ein Retweet heisst «Boost» und statt Herzen vergibt man Sternchen. Das Open-Source-Netzwerk wird auf verschiedenen unabhängigen Servern gehostet und zählte im März 2024 15 Millionen User, wie Gründer Erik Uden auf seinem Profil mitteilte.

Mastodon-Logo: Nach Musks Twitter-Deal mutiert das bisherige Social-Mauerblümchen möglicherweise zur echten Twitter-Alternative.
Mastodon wurde in Deutschland gegründet.Bild: Shutterstock

Threads

Instagram-User dürften bereits darauf gestossen sein: die Diskussions-Plattform von Meta mit einem «@» als Logo. Auch dieser Microblogging-Dienst kommt ähnlich daher wie X und bietet in etwa dieselben Funktionen: Beiträge mit bis zu 500 Zeichen, Fotos, kurze Videos und Links.

Ein Nachteil von Threads ist, dass man für die Mitgliedschaft einen Instagram-Account benötigt. Auch die scheinbare Werbefreiheit trügt: Meta sammelt auch auf Threads personenbezogene Daten und nutzt sie für die Werbeoptimierung bei Instagram.

Wen das nicht stört, profitiert vom Netzwerkeffekt: Im Gegensatz zu den eher spärlich befüllten Plattformen Mastodon und Bluesky befinden sich auf Threads mehr als 175 Millionen monatlich aktive Nutzerinnen und Nutzer (Stand Juli 2024).

epa10732129 An employee downloads the newly unveiled Threads app on an iPhone at a design company in Chennai, India, 07 July 2023. Meta, the company behind Facebook and Instagram, said in a press rele ...
Viele kritisieren die enge Verknüpfung mit Instagram. Bild: keystone

Spoutible

Als Reaktion auf Elon Musks Übernahme gründete Christopher Bouzy 2023 das Netzwerk Spoutible. Während Musk Twitter zu einem unmoderierten, hasserfüllten, rechtsradikalen Raum verkommen liess, plante Bouzy das Gegenteil: Spoutible sollte ein inklusiver «Safe Space» mit strengen Richtlinien, transparenten Regeln und respektvoller Kommunikation sein.

Der Dienst hat denn auch einige spezielle Merkmale: Nutzerinnen und Nutzer können Antworten, die sie als beleidigend empfinden, löschen. Blockierte User können in keiner Weise mit der Person interagieren, die sie blockiert hat. Falsch zu gendern sowie Trans-Personen mit dem falschen Namen anzusprechen ist verboten. Ansonsten funktioniert die Plattform gleich wie X.

Im Juni 2023 hatte Spoutible 240'000 registrierte User.

Discord

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Das blaue Discord-Logo erinnert vage an das ehemalige Twitter.Bild: imago

Wer sich mit einer kleineren Community zu bestimmten Themen vernetzen will, ist bei Discord genau richtig. Ursprünglich eine Instant-Messaging-App für Gamer und Gamerinnen, hat sich Discord mittlerweile zu einer multifunktionalen Plattform für Menschen mit unterschiedlichsten Interessen entwickelt.

Discord besteht aus verschiedenen Servern, auf denen Nutzerinnen und Nutzer miteinander kommunizieren können. Zwar ist das kostenlose Netzwerk eine willkommene Abwechslung für diejenigen, die auf Twitter regelmässig dem Doomscrolling verfielen. Will man sich jedoch eine grössere Followerschaft aufbauen, ist man auf Discord schlecht bedient.

Das ist auch der grosse Unterschied zu X: Es gibt keine klassische Timeline und die einzelnen Kanäle sind strikt voneinander abgetrennt. Der Austausch findet also in den meisten Fällen nur mit Gleichgesinnten statt.

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139 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Chrisbe
17.11.2024 17:20registriert Oktober 2019
Bevor ich X nutze, mache ich Rauchzeichen oder schlage auf eine Trommel.
By the way: Ein Tesla kommt mir auch nicht in die Garage, genauso wie ich nicht mit seinen Raketen zum Mond / Mars fliegen werde.
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Scrat
17.11.2024 17:06registriert Januar 2016
Ich habe und hatte noch nie einen Twitter-Account (🖕🏼“X“) und werde auch nie einen haben. Ebenso bei anderen ähnlichen Diensten. Habe ich noch nie vermisst und werde ich auch nicht vermissen - mein Leben funktioniert auch ohne wunderbar.🤷🏼‍♂️
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Lord_Mort
17.11.2024 19:38registriert Oktober 2015
Bin auch zu Bluesky gewechselt. Was mich ein wenig wehmütig macht ist die Tatsache, dass Twitter mal eine Plattform war, wo Menschen unterschiedlicher politischer Denkweise ziemlich fair und kultiviert diskutierten. Twitter ist jetzt nur noch eine Jauchegrube voll von Hass und Hetze.
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