Elon Musks soziales Netzwerk X macht dem Erotik-Portal OnlyFans Konkurrenz. Bisher waren Inhalte für Erwachsene in den Richtlinien des Unternehmens weder verboten noch erlaubt. Das ändert sich jetzt: Mit den neuen Regelungen, die X am vergangenen Wochenende veröffentlicht hat, dürfen Nutzer «Darstellungen von nicht jugendfreier Nacktheit oder sexuellem Verhalten» nun offiziell teilen.
Das gelte auch für «KI-generierte, fotografische oder animierte Inhalte wie Cartoons, Hentai oder Anime», schreibt das Unternehmen auf seiner Seite. Das schliesse Nahaufnahmen von «Genitalien, Gesäss oder Brüsten» und Inhalte mit «explizitem oder implizitem sexuellem Verhalten oder simulierten Handlungen wie Geschlechtsverkehr oder anderen sexuellen Handlungen» ein.
Eine Einschränkung gibt es: Nutzer, die pornografische Inhalte erstellen und auf Twitter teilen wollen, müssen diese Videos und Bilder markieren. Dadurch kann das Unternehmen die Inhalte mit einer Warnung versehen, die von anderen Nutzern bestätigt werden muss, bevor die Inhalte angezeigt werden.
Eine echte Altersverifikation will Twitter jedoch nicht einführen. Es heisst lediglich: Nutzer unter 18 Jahren oder «Zuschauer, die in ihrem Profil kein Geburtsdatum angeben, können markierte Inhalte nicht per Klick anzeigen».
Wie das IT-Magazin «Golem» in einem Artikel bemerkt, unterliege die Firma X in der Europäischen Union den Vorgaben des Gesetzes über digitale Dienste (Digital Services Act/DSA). In diesem Zusammenhang habe die EU bereits mehrere Pornoplattformen dazu aufgefordert, die DSA-Vorgaben einzuhalten, heisst es. Insbesondere die Pflicht, Minderjährigen durch geeignete technische Massnahmen den Zugang zu pornografischen Inhalten zu verwehren.
Nach der Richtlinien-Änderung bei X könne nun auch Musks Plattform ins Visier der EU geraten und aufgefordert werden, die restriktiven Auflagen des DSA bezüglich der expliziten Inhalte zum Schutz Minderjähriger einzuhalten.
«Gegen X leitete die EU-Kommission bereits im Dezember 2023 ein förmliches Vertragsverletzungsverfahren nach dem DSA ein», schreibt Golem weiter. Darin ging es jedoch darum, ob X seinen Verpflichtungen zur Moderation von Inhalten nachkommt. Es sei zu erwarten, dass sich die EU-Kommission die Veränderungen bei Twitter bzw. X mit Blick auf den Jugendschutz nun genauer anschaue.
Verwendete Quellen:
Mehr Pioniere braucht die Welt. 🤣
Darauf hat die Welt gewartet!
Das Bedürfnis nach einem seriösen Nachfolger ist gerade noch etwas grösser geworden.