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«Ninja Gaiden: Ragebound» im Test: Ein Fest für Retro-Gamer

Ein Ninja gegen unzählige Dämonen – mehr braucht es nicht!
Ein Ninja gegen unzählige Dämonen – mehr braucht es nicht!BILD: ZVG
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Zurück in die 80er: Bei diesem Retro-Ninja-Game geht dir das Herz auf

Das neuste Videospiel aus der «Ninja Gaiden»-Reihe macht ein paar Schritte zurück und orientiert sich inhaltlich als auch optisch am Erstling. Kann der Neuling wie in den 80er-Jahren für Begeisterung sorgen?
04.08.2025, 16:0104.08.2025, 16:21
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Die Videospiel-Reihe «Ninja Gaiden» feierte ihre Geburt Ende der 80er-Jahre in der Spielhalle, bekam schnell eine NES-Version und wurde danach für zahlreiche Videospielsysteme umgesetzt. Es folgten Fortsetzungen und Neuinterpretationen, welche die Marke über die Jahre am Leben hielten. Der jüngste Streich «Ragebound» ist aber keine simple Fortsetzung geworden, sondern knüpft inhaltlich als auch optisch direkt an den NES-Kulttitel an.

Ninjas, Dämonen und Blut

Nachdem Ryu Hayabusa, der eigentliche Star der Reihe, sein Dorf in Japan verlässt und nach Amerika reist, um seinen Vater zu rächen, erhebt sich gleichzeitig sein Schüler Kenji Mozu aus dem Schatten. Dieser aufstrebende Ninja übernimmt nun die Heldenrolle, um die wieder aufkeimende Dämonenwelt zu bekämpfen, die Schritt für Schritt in das Menschenreich eindringen möchte.

Ninja-Schüler Kenji hangelt sich klassisch von links nach rechts.
Ninja-Schüler Kenji hangelt sich klassisch von links nach rechts.bild: zvg

Auf seiner Reise bleibt der Schwertschwinger aber nicht allein: Kumori, eine Kriegerin vom rivalisierenden Clan Black Spider mit Fokus auf Fernkampf, gesellt sich dazu respektive übergibt dem Helden ihre Fähigkeiten, um das Unheil aufzuhalten. Krude Story, abgefahrene Dämonen und viel Pixelblut überschütten uns ab dem Start mit Retro-Design und katapultieren uns sofort zurück in die Game-Vergangenheit.

Unser Ninja-Schüler verfügt natürlich auch über einen Super-Angriffs-Move.
Unser Ninja-Schüler verfügt natürlich auch über einen Super-Angriffs-Move.bild: zvg

Gameplay wie damals

Die Spielmechanik bleibt klassisch: Wir schnetzeln uns von links nach rechts zum Levelende, machen mal einen Abstecher bei bestimmten Weggabelungen in andere Richtungen, um Sammelobjekte zu finden und legen schliesslich einen üppigen Bossgegner mit Taktik und Timing auf den Rücken.

Mit Taktik und Geduld liegt auch dieser Bossgegner bald auf dem Rücken.
Mit Taktik und Geduld liegt auch dieser Bossgegner bald auf dem Rücken.bild: zvg

Heranstürmende Horden werden optisch schön mit viel Pixelblut zerlegt, wir hüpfen über Abgründe, hangeln uns an Decken und Wänden empor und bereiten uns geistig immer wieder via Ausweichmöglichkeit auf einen neuen Hinterhalt vor.

Bei dieser wilden Horde braucht es Geschick und schnelles Reagieren.
Bei dieser wilden Horde braucht es Geschick und schnelles Reagieren.bild: zvg

Um uns gegen den steigenden Schwierigkeitsgrad zu wappnen, verbessern wir immer wieder mal unsere Fähigkeiten, werden eins mit unserem Schwert und dürfen in einzelnen Kurzlevels sogar mal auf einem Fahrzeug Platz nehmen.

Hart, aber selten unfair

«Ragebound» ist kein Spaziergang: Der Schwierigkeitsgrad bleibt zu Beginn zwar fair, doch je länger man spielt, desto härter wird er und verlangt gerade gen Ende vollste Konzentration und alle Skills, die man sich antrainiert hat. Das kann öfter mal zu ganz viel Frust führen, doch Puristen beissen die Zähne zusammen und kämpfen sich durch, auch wenn in einigen Abschnitten und nach unzähligen Versuchen der Hass immer grösser wird.

Manche Gegner brauchen eine eigene Taktik, um sie zu besiegen.
Manche Gegner brauchen eine eigene Taktik, um sie zu besiegen.bild: zvg

Doch diese negativen Gefühlswellen gehören zu einem «Ninja Gaiden»-Game dazu und schenken regelmässig eine grosse Portion an positiven Gefühlen, wenn eine schwierige Situation durchgestanden wurde oder ein fieser Bosskampf endlich vorbei ist.

In vielen Situationen braucht es einen kühlen Kopf und Durchhaltevermögen.
In vielen Situationen braucht es einen kühlen Kopf und Durchhaltevermögen.bild: zvg

Zurück in die Vergangenheit

Auch wenn sich «Ragebound» gerne auf die Fahne schreibt, dass es mit diesem neuen Spiel auch eine jüngere Generation ansprechen möchte, ist das Spiel in erster Linie für die Retro-Gemeinschaft gedacht, die eine Herausforderung sucht und dazu auch noch audiovisuell in die Vergangenheit geschickt werden will.

«Ragebound» orientiert sich audiovisuell an das 80er-Jahre-Original.
«Ragebound» orientiert sich audiovisuell an das 80er-Jahre-Original.bild: zvg

Dabei nimmt die 2D-Optik natürlich einen wichtigen Stellenwert ein und präsentiert feinste Grafik, die schlichte Schauwerte kredenzt und parallel dennoch eine kleine, aber feine Fülle an Detailverliebtheit innehat.

Die Geschichte wird in sehr einfach gehaltenen Zwischensequenzen erzählt und vorangetrieben.
Die Geschichte wird in sehr einfach gehaltenen Zwischensequenzen erzählt und vorangetrieben.bild: zvg

Sogar die Zwischensequenzen kommen puristisch daher, bieten so gar keine Opulenz, unterstreichen aber gekonnt das 80er-Flair. Obendrauf dudelt ein schicker Synthie-Soundtrack aus den Lautsprechern, der uns ebenfalls direkt zurück in eine Zeit wirft, als Videospiele simpler waren.

Ein Fest für Puristen

Fazit: «Ragebound» ist eine wunderschöne Hommage an eine Zeit geworden, als uns lineare Side-Scroller mit ihrem ordentlichen Schwierigkeitsgrad stundenlang an den Bildschirm gefesselt haben.

Die Geschichte ist komplett egal und die simpel gestrickte Dramaturgie dient lediglich dazu, Levels aneinanderzureihen, die klassisch ohne grosse Ausschweifungen von links nach rechts durchgeschnetzelt werden.

Trotz ansteigendem Schwierigkeitsgrad und Frustpassagen wird mit Timing und Taktik jeder noch so grosse Gegner auf den Rücken gelegt und überschüttet einen anschliessend mit ganz vielen Glücksgefühlen. Herrlich!

«Ninja Gaiden: Ragebound» ist erhältlich für Playstation 5, Playstation 4, Xbox Series X/S, Nintendo Switch und PC. Freigegeben ab 16 Jahren.

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