International
Afghanistan

Afghanistan: Taliban gehen erneut gegen Medien vor

Taliban gehen erneut gegen Medien vor

17.04.2024, 16:2617.04.2024, 16:32
Mehr «International»

In Afghanistan beklagt eine Journalistenorganisation ein erneutes Vorgehen der herrschenden Taliban gegen Medienunternehmen. Die Islamisten hätten die Schliessung von zwei privaten Fernsehsendern angeordnet.

Das berichtete am Mittwoch der afghanische Journalistenverband AFJC. Die von den Taliban kontrollierte Nachrichtenagentur Bachtar begründete den Schritt mit «Verstössen gegen journalistische Prinzipien» und «Vernachlässigung nationaler und islamischer Werte». Über eine eventuelle Wiedereröffnung der Sender entscheide ein Gericht.

Einer der beiden Sender, Barya TV, gehört dem berüchtigten «Warlord» und ehemaligen Ministerpräsidenten Gulbuddin Hekmatjar. Der andere Sender, Noor TV, untersteht dem früheren Aussenminister Salahuddin Rabbani.

Immer wieder gehen die Taliban seit ihrer erneuten Machtübernahme im August 2021 gegen Journalisten und Medienunternehmen vor. Anfang des Jahres hatten sie Medien im Osten des Landes den Kontakt zu Mädchen verboten. Für Aufsehen hatte ausserdem die vorübergehende Schliessung eines Frauenradios in der nördlichen Provinz Badachschan vor rund einem Jahr gesorgt.

Insgesamt kam es nach Angaben des Journalistenverbandes im vergangenen Jahr in Afghanistan zu mindestens 168 Fällen, bei denen Rechte von Journalisten verletzt worden sind. So habe es auch 61 Festnahmen gegeben. Auch Menschenrechtsorganisationen beklagen Einschränkungen der Pressefreiheit unter den Taliban. (hkl/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Gegenüber Trump muss die Schweiz auf drei Ebenen reagieren
Diese Woche verrät uns FDP-Nationalrat Damien Cottier in der Röstibrücke seine Ansätze, wie man sich gegen die Angriffe von Trump wehren kann, und was die Schweiz tun muss, um ihre Wirtschaft zu stabilisieren und zu stärken.
Die Welt verändert sich in rasantem Tempo. Die geopolitische Tektonik ist stark in Bewegung. Und dies führt zu zahlreichen Krisen, die oft auf politische Entscheidungen zurückzuführen sind. Es ist ja nicht so, als hätte die Welt nicht schon genug Herausforderungen (Klima, Migration, Demografie usw.), ohne dass man noch neue schaffen müsste.
Zur Story