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Afrika

Nigeria: Behörden entdecken 70 Leichen mutmasslicher Entführungsopfer

Entführungen gegen Lösegeld: 70 Leichen mutmasslicher Geiseln in Nigeria entdeckt

30.10.2023, 17:1430.10.2023, 18:04

Behörden im westafrikanischen Nigeria haben eigenen Angaben zufolge mindestens 70 Leichen entdeckt, die in der Nähe eines Viehmarkts vergraben worden waren.

Untersuchungen in zahlreiche Entführungen hätten allesamt zu einem Ort geführt: dem Viehmarkt in der Kleinstadt Umunneochi im südöstlichen Bundesstaat Abia, sagte der Gouverneur des Staats, Alex Otti, in der Nacht zum Montag. Der Marktplatz sei ein Umschlagpunkt für Lösegeld von Entführungen sowie Waffen- und Drogenhandel.

Women attend a demonstration calling on the government to rescue kidnapped school girls of a government secondary school Chibok, in Lagos, Nigeria, Monday May 5, 2014. Their plight — and the failure o ...
Im Mai 2004 sind in Nigeria von der Terrorgruppe Boko Haram mehr als 270 Schülerinnen und Schüler entführt worden.
Bild: AP/AP

Die Behörden hätten innerhalb von 48 Stunden dutzende Leichen entdeckt, einschliesslich Kinder, sagte Otti auf einer Pressekonferenz. Einige seien enthauptet worden. Nach Angaben des Gouverneurs wurden verweste Körper wie auch Skelette entdeckt, die offensichtlich schon vor langer Zeit vergraben worden waren. Nach den Tätern werde gefahndet, konkrete Hinweise gäbe es nicht. Man vermute, dass es sich bei den Leichen um Entführungsopfer handle, deren Familien das Lösegeld nicht aufbringen konnten, sagte Otti.

In Nigeria entführen kriminelle Banden häufig Menschen, um Lösegeld zu erpressen. Im Nordosten des bevölkerungsreichsten Landes Afrikas mit 220 Millionen Einwohnern ist vor allem die islamistische Terrorgruppe Boko Haram aktiv, während in anderen Teilen Nigerias kriminelle Banden Angriffe und Entführungen ausüben. (sda/dpa)

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