Sintflutartige Regenfälle und schwere Überschwemmungen haben in weiten Teilen West- und Zentralafrikas sowie im Sudan und Südsudan schwere Schäden angerichtet. Schon jetzt sind nach UN-Angaben auf dem Kontinent mehr als 500 Menschen ums Leben gekommen.
Allein im Tschad sind nach Angaben der UN-Nothilfeagentur OCHA eine Million Menschen von den Fluten betroffen, 600'000 in Nigeria und 300'000 im Niger. Auch Kamerun, Mali und Teile der Demokratischen Republik Kongo müssen mit Flutfolgen, überschwemmten Strassen und zerstörten Häusern und Feldern fertig werden. Das seien dreimal so viele Flutopfer wie in der Regenzeit des vergangenen Jahres, hiess es.
Flooding caused by heavy rains has left more than 1,000 people dead and hundreds of thousands of homes destroyed in central and west Africa. https://t.co/S8lO4zrlji
— New York Times World (@nytimesworld) September 15, 2024
«Die Lage in der Sahelzone und im Gebiet des Tschadsees wird immer schlimmer, da die verstärkten Auswirkungen von Konflikten, Vertreibung und Klimawandel die gefährdeten Bevölkerungsgruppen stark belasten», sagte Hassane Hamadou, Regionaldirektor für Zentral- und Westafrika der Hilfsorganisation Norwegian Refugee Council.
Ähnliches gilt für den Sudan, der seit April 2023 Schauplatz eines blutigen Machtkampfes zwischen De-facto-Machthaber Abdel Fattah al-Burhan und dessen früherem Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo ist. Infolge des Konfliktes sind mehr als zehn Millionen Menschen auf der Flucht, zudem droht eine schwere Hungersnot. Nun sind zudem knapp eine halbe Million Menschen von den Fluten betroffen, eine Choleraepidemie ist ausgebrochen. Im Südsudan, einem der ärmsten Länder der Welt, sind nach UN-Angaben 735'000 Menschen von den Fluten betroffen und mindestens 65'000 obdachlos. (rbu/sda/dpa)