Die Zahl der Toten nach Fluten in Nigeria ist auf über 300 gestiegen. Bei den seit Juli andauernden Überschwemmungen handele es sich um die schlimmsten seit Jahrzehnten, sagte Manzo Ezekiel, Sprecher der Katastrophenschutzbehörde Nigeria National Emergency Management Agency (NEMA), der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. 500 Menschen seien bei den Fluten verletzt worden, mehr als 100'000 mussten demnach ihr Zuhause verlassen.
Grund für die verheerenden Überflutungen sei starker Regen in den vergangenen Monaten gewesen, erklärte NEMA-Direktor Mustapha Habib Ahmed nach einer Krisensitzung am Montag. In der Folge führten der Niger sowie dessen grösster Zufluss Benue immense Wassermassen.
Die Behörden in dem mit rund 200 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Land Afrikas befürchten, dass sich die Lage weiter zuspitzen könnte. Mehrere Staudämme in Nigeria und im benachbarten Kamerun drohen bis spätestens Ende Oktober überzulaufen.
Besonders bedroht sind die drei nördlichen Regionen Borno, Yobe und Adamawa, die schon grosse Ackerflächen durch die Fluten verloren haben. Andauernde Konflikte mit der extremistischen Terrorgruppe Boko Haram sind ein weiterer Grund für eine schwere Hungerkrise in der Region. (sda/dpa)