International
Argentinien

Argentiniens Präsident Milei verbietet gendersensible Sprache

Argentiniens Präsident Milei verbietet gendersensible Sprache

27.02.2024, 17:14

Die neue Regierung des ultraliberalen argentinischen Präsidenten Javier Milei hat die Verwendung von gendersensibler Sprache in allen Bundesbehörden untersagt.

Argentina's President Javier Milei speaks during the Conservative Political Action Conference, CPAC 2024, at the National Harbor, in Oxon Hill, Md., Saturday, Feb. 24, 2024. (AP Photo/Jose Luis M ...
Javier Milei gilt als libertär – beim Thema Gender hat er aber keine Probleme mit Verboten.Bild: keystone

«Es dürfen keine Sonderzeichen verwendet werden, und die unnötige Verwendung der weiblichen Form in Dokumenten ist zu vermeiden», sagte Regierungssprecher Manuel Adorni am Dienstag. Die Anweisung galt bereits für die Streitkräfte des südamerikanischen Landes, nun wurde sie auf alle Bundesbehörden ausgeweitet. Beim Gendern geht es um einen mutmasslich geschlechterbewussten Sprachgebrauch, der die Gleichbehandlung aller Geschlechter und Identitäten ausdrücken soll.

Während Milei bei wirtschaftlichen Themen ultraliberale Positionen vertritt, ist er in anderen Bereichen ausgesprochen konservativ. So lehnt er unter anderem das Recht auf Abtreibung ab. Zuletzt liess er zudem das Nationale Institut gegen Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus schliessen.

«Wir schreiten bei der Auflösung von Behörden voran, die zu nichts nutze sind», sagte Regierungssprecher Adorni in der vergangenen Woche dazu. Im Gegensatz zu anderen Ländern in Lateinamerika gibt es in Argentinien eine starke Frauenrechtsbewegung. Vor allem Politiker aus dem linken Lager und Aktivisten verwenden regelmässig gendersensibler Sprache. (dab/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
82 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Nebat-Sedau
27.02.2024 18:46registriert April 2023
Was bedeutet in diesem Zusammenhang ultraliberal? Die Freiheit, Menschen zu unterdrücken? Und libertär? Alle Menschen sind gleich, aber gewisse sind gleicher?
11939
Melden
Zum Kommentar
avatar
Schlaf
27.02.2024 17:40registriert Oktober 2019
Der wird wohl als Diktator von Argentinien in die Geschichte eingehen.
Schwafelt die ganze Zeit von Freiheit, schränkt aber eben diese von Andersdenkenden massiv ein.

Was ein tolles Staatsoberhaupt sich die Argentinier gegönnt haben..
11654
Melden
Zum Kommentar
avatar
Se...do
28.02.2024 08:16registriert März 2023
Ist natürlich sehr wichtig, um das Land wieder auf Vordermann zu bringen…
245
Melden
Zum Kommentar
82
Kampfjet-Geld reicht im Extremfall nur für 24 Flieger – die Sonntagsnews
Die umstrittene Ausschaffung eines Terrorverdächtigen, Epsteins Verbindungen in die Schweiz und ein Schweizer Söldner Ukraine-Söldner vor Gericht: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.
Ein von der Schweiz ausgeschaffter Terrorverdächtiger ist nach Informationen der «NZZ am Sonntag» von den französischen Sicherheitsbehörden unweit der Schweizer Grenze ohne Begleitung abgesetzt worden. Der heute 25-Jährige wurde als gefährlich eingeschätzt und war auf mehrere Psychopharmaka angewiesen, wie die Zeitung gestützt auf Gerichtsurteile und weitere Dokumente schrieb. Er habe mit einem Anschlag auf den Eurovision Song Contest in Basel gedroht und sich als Vertreter des Islamischen Staates bezeichnet. Das Bundesverwaltungsgericht ordnete laut der Zeitung eigentlich an, dass die Schweizer Behörden eine angemessene Betreuung des Mannes in Frankreich sicherstellen müssen. Man habe ihn mit den nötigen Medikamenten für «die erste Zeit» den zuständigen Behörden übergeben, teilte die Berner Kantonspolizei demnach mit. Die französische Polizei habe zu dem Fall «nichts zu sagen». Der in der Schweiz aufgewachsene Franzose halte sich zurzeit – ohne Betreuung – rund zwanzig Kilometer von der Schweiz entfernt auf.
Zur Story