International

Krawatten-Protest gegen Regierungschef des Kosovo

Kosovo police officers guard the entrance of prime ministers office as hundred of collected ties hung on the fence of the government building on Tuesday, Dec. 26, 2017, in Kosovo capital Pristina. In  ...
Rund 300 Menschen hängten eine Kravatte an den Zaun des Regierungssitz in Pristina.Bild: AP/AP

Der Krawatten-Protest oder wie der kosovarische Regierungschef seine Lohnerhöhung erklärt

26.12.2017, 18:2426.12.2017, 20:18

Aus Protest gegen die Entscheidung des kosovarischen Regierungschefs Ramush Haradinaj, sein Gehalt zu verdoppeln, haben hunderte Menschen am Dienstag Krawatten am Zaun des Regierungssitzes in Pristina aufgehängt.

In einem Interview hatte der Ministerpräsident die Erhöhung seines Salärs zuvor mit Bekleidungs-Zwängen gerechtfertigt: «Ich muss auf der Höhe meiner Verantwortung sein. Ich muss eine Krawatte haben, ich kann nicht egal wie herumlaufen, ich muss ein Hemd haben.»

Die Erhöhung seines Gehalts von 1500 auf 3000 Euro monatlich war eine der ersten Amtshandlungen des erst seit rund drei Monaten regierenden Haradinaj. Der Regierungschef dürfe nicht vergessen, dass er Vertreter eines Landes sei, «wo die Leute kein Krawatten-Problem, sondern ein Armutsproblem haben», sagte Kushtrim Mehmeti von der Nichtregierungsorganisation Beyond the Wall, die die Protestaktion am Dienstag initiiert hatte.

Der 67-jährige Rentner Halil Xani gehörte zu rund 300 Menschen, die ihre Krawatte an den Zaun des Regierungssitzes hängten. Er erhalte rund 75 Euro Rente im Monat und bräuchte dreieinhalb Jahre, um auf das Monatsgehalt des Regierungschefs zu kommen, rechnete er vor. Das Kosovo gehört zu den ärmsten Ländern in Europa. Die Arbeitslosenquote liegt bei rund 30 Prozent. (sda/afp)

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6 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Scenario
26.12.2017 20:41registriert Mai 2015
Hüben wie drüben...
Diejenigen, die was haben, holen sich noch mehr und der Rest.... der wählt den eigenen Metzger...
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_kokolorix
26.12.2017 20:37registriert Januar 2015
Mein Mitgefühl hält sich in engen Grenzen. Wer Rechtsnationalisten wählt, erhält seine Quittung postwendend. Vielleicht lernen sie ja was daraus und wählen das nächste mal nicht Leute die das Blaue vom Himmel lügen und dabei ausschliesslich an ihre persönliche Bereicherung denken.
Aber die Meisten sind ja nicht einmal ehrlich zu sich selber...
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Popo Catepetl
26.12.2017 22:16registriert September 2014
Hm, irgendwie kann ich den Herrn ein bisschen verstehen. Habe ich richtig gelesen? Von 1500 auf 3000 Euro im Monat? Ich kann mir ja die Preise im Kosovo vorstellen, jedoch war ich noch nie da. Aber als Staatschef sollte ja schon ein bisschen was drinliegen. Sonst ist ja eine Steilvorlage für Korruption!
Bezahlt den Herrn anständig, aber schaut ihm auf die Finger!
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