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Schifffahrt

Riesenfrachter verliert in Nordsee 270 Container

Aerial photo provided by the Central Command for Maritime Emergencies Germany shows container vessel MSC ZOE near the German North Sea island of Borkum Wednesday, Jan. 2, 2019. The Dutch coast guard s ...
Die MSC Zoe in der Nordsee.Bild: AP/Havariekommando via dpa

Riesenfrachter verliert in stürmischer Nordsee 270 Container

02.01.2019, 20:46
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In einem Sturm hat ein Frachter auf dem Weg vom belgischen Antwerpen ins deutsche Bremerhaven bis zu 270 Container in der Nordsee verloren. Mindestens vier enthielten Gefahrgut, sagte ein Sprecher des Cuxhavener Havariekommandos am Mittwoch.

Drei dieser Container trieben im niederländischen Gewässer, einer im deutschen. Bei dem Gefahrgut handle es sich um Dibenzoylperoxid, das in der Kunststoffproduktion eingesetzt werde. Die Wasserschutzpolizei Wilhelmshaven ermittelt die Unfallursache des Vorfalls vom Dienstag.

Der Frachter ist mit über 394 Metern Länge eines der grössten Containerschiffe der Welt. Er kann mehr als 19'000 Standardcontainer laden. Das Cuxhavener Havariekommando suchte nordwestlich von Borkum mit einem Ölüberwachungsflugzeug nach treibender Ladung. Auch ein Helikopter der Bundespolizei wurde eingesetzt. Zudem fuhren ein Mehrzweckschiff und ein Tonnenleger aus.

Insgesamt wurden zunächst sechs Container in deutschen Gewässern gesichtet. Zusammen mit der Reederei wollte das Havariekommando einen Bergungsplan erarbeiten. Der betroffene Bereich sollte für die Schifffahrt gesichert werden.

Strände übersät von Objekten

An den Inseln Vlieland, Terschelling und Ameland wurden nach Angaben der niederländischen Küstenwache 21 Container angespült. Die Strände sind nach Augenzeugenberichten übersät von Objekten wie Spielzeug, Glühbirnen, Kleidung oder Möbelstücken.

Der Bürgermeister von Terschelling, Bert Wassink, sagte dem niederländischen Radio, das Aufräumen werde Tage dauern. «Das haben wir noch nie mitgemacht. Es geschieht häufiger, dass Container ins Wasser geraten, aber noch nie zuvor so viele», sagte er. Wassink äusserte sich besorgt über die grossen Mengen an Plastik, die im Wasser trieben und in die Dünen gelangen könnten.

Auf Twitter präsentieren «Strandräuber» ihre Beute: Sandalen, TV-Geräte, Puppen. Angespülte Waren mitzunehmen, ist in den Niederlanden nicht strafbar. Nur geschlossene Container dürfen nicht geöffnet werden. Die Küstenwache mahnte auf Twitter zur Vorsicht, da die Container mit dem giftigen Peroxid auf niederländischen Gebiet noch nicht lokalisiert seien. (sda/dpa)

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Video: watson/nfr

Plastikmüll im Meer

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Plastikmüll im Meer
Plastikmüll ist tödlich. (Bild: myplasticfreelife.com)
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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Fondue
02.01.2019 21:03registriert Januar 2015
Eine Schande was wir unserem Meer täglich antun. 😢😟
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Cosmopolitikus
02.01.2019 19:46registriert August 2018
Mir graut davor, was alles nicht angeschwemmt wurde, oder sonstwie rausgefischt werden kann. Das landet entweder auf dem Meeresgrund oder in den Bäuchen diverser Meerestiere. Sowas beelendet mich...
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qolume
02.01.2019 22:22registriert Februar 2014
MSC ist übrigens eine Schweizer Reederei, Sitz wenn ich mich nicht irre in Genf. Anteilseigner Ruedi Noser, FDP/ZH
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