Der Norden der Philippinen ist von einem heftigen Erdbeben erschüttert worden. Das Institut für Vulkanologie und Seismologie der Philippinen (Phivolcs) bezifferte das Beben, das sich am Mittwochmorgen um kurz vor 9.00 Uhr (Ortszeit) ereignete, zunächst auf eine Stärke von 7,3. Später wurde der Wert auf 7 revidiert. Das Epizentrum befand sich in dem Ort Lagangilang in der Provinz Abra. Die Region liegt im Norden der Insel Luzon, 335 Kilometer nördlich der Hauptstadt Manila. Eine Tsunami-Warnung gab es nicht.
Mindestens ein Mensch wurde getötet. Der 25-jährige Bauarbeiter sei von einem einstürzenden Gebäude begraben worden, an dem gerade Arbeiten stattfanden, teilte der Katastrophenschutz mit. Fünf Menschen wurden den Angaben zufolge bei Erdrutschen und Steinschlägen verletzt.
Auch zahlreiche Gebäude und Brücken seien beschädigt worden, sagte die Bürgermeisterin von Lagangilang. In einigen betroffenen Gebieten fielen Strom und Funksignale aus. «Alle 15 Minuten spüren wir Nachbeben», erklärte die Vize-Gouverneurin der Provinz, Joy Bernos, im philippinischen Fernsehen.
Die örtliche Kongressabgeordnete Ching Bernos teilte im Internet Fotos, auf denen halb eingestürzte oder zur Seite gekippte Häuser sowie Gebäude mit grossen Rissen und zerbrochenen Glasfenstern zu sehen waren. Die Erdstösse waren bis Manila zu spüren, wo Menschen aus Wohnhäusern und Büros in Sicherheit gebracht wurden. Mehrere Hochhaustürme wurden evakuiert. Auch der Betrieb der Hochbahn im Grossraum Manila wurde vorsichtshalber eingestellt.
Die Philippinen liegen auf dem Pazifischen Feuerring - der geologisch aktivsten Zone der Erde. Beim letzten heftigen Beben der Stärke 7,1 waren 2013 im Zentrum des südostasiatischen Inselstaates 220 Menschen getötet worden. Im Juli 1990 starben auf der Insel Luzon mehr als 2400 Menschen bei einem Beben der Stärke 7,8.
(aeg/sda/dpa)