Apple will (schon lange), Samsung deshalb auch, bei LG wird es gemunkelt, Xiaomi soll ab 2024 dabei sein und Huawei hat bereits erste Erfahrungen gesammelt: Seit Jahren bemühen sich Elektronikhersteller, in den zukunftsträchtigen E-Automarkt zu drängen.
Auch Sony macht seit 2020 mit Prototypen Avancen. Konkret wurde es im Frühling 2022, als der Playstation-Produzent eine Partnerschaft mit Automobilgigant Honda bekannt gab. Im September 2022 erfolgte der nächste Schritt: Die beiden Konzerne gründeten die Sony Honda Mobility Inc. Mit Spannung wird nun die erste offizielle Präsentation erwartet. Diese erfolgt in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag um 2.00 Uhr an der CES 2023 in Las Vegas. Klar ist, so viel verrät ein kurzes Video: Sony Honda wird ein Auto präsentieren.
Wie in der Branche üblich, verrät Sony vor der Präsentation nicht zu viel. Ausser einem Umriss und einer Nahaufnahme bekommen Sony-Fans in der 14-sekündigen Ankündigung nichts zu sehen.
Es ist nicht das erste Mal, dass Sony ein Elektroauto vorstellt – aber es ist das erste Mal, dass das der Elektronikhersteller mit einem ernst zu nehmenden Partner macht. Bereits vor drei Jahren, an der CES 2020, zeigte Sony unter dem Arbeitstitel Vision-S einen ersten Prototyp.
Entwickelt wurde die sportliche Limousine von Sonys Robotik- und AI-Abteilung. Schon damals verwies Entwickler Yasuhide Mizuno auf Konkurrent Tesla. Rein optisch ist die Ähnlichkeit des Vision-S 01 zum Model S nicht von der Hand zu weisen. Der Eindruck, dass sich die Japaner optisch am Branchenführer orientieren, wurde durch die Präsentation des zweiten Prototyps an der CES 2022 bestätigt. Der 7-Plätzer mit dem Arbeitstitel Vision-S 02 basiert auf derselben Plattform wie der 01er und positioniert sich als Konkurrenz zum Model X.
Während sich die Fahrzeuge äusserlich an Tesla orientieren, unterscheiden sie sich im Innern durch die immense Anzahl an Flachbildschirmen und das 360-Grad-Soundsystem. Kameras und Bildschirme ersetzen Aussen- und Rückspiegel. 18 Kameras, 18 Radare und 4 LIDAR (Light Detection and Ranging) sollen für Sicherheit und autonomes Fahren sorgen. Analoge Schalter und Knöpfe findet man wie im Tesla beinahe keine – ausser man bringt seine Playstation-Controller mit. Mit denen lässt sich die Spielkonsole zu Hause per Fernbedienung über das 5G-Netz bedienen.
Ob Sony Honda heute Nacht einen dritten Prototyp aus dem Hut zaubert – oder eine Weiterentwicklung von mindestens einem der bereits gezeigten Fahrzeuge, steht in den Sternen. Eine Abkehr vom Grundkonzept, vom Schwerpunkt Sicherheit, Digitalisierung und Entertainment-Angebot, ist indes nicht zu erwarten.
Einen konkreten Preis nannte Sony zum bisherigen Zeitpunkt nicht. Den einzigen Anhaltspunkt dazu lieferte CEO Yoshida mit einer Aussage bei der Präsentation des 01ers. Sie dürfte für Ernüchterung sorgen: «Das wird ein Fahrzeug mit einem relativ hohen Preis.» Die meisten Branchenexperten gehen deshalb von einem Basispreis von ca. 100'000 Franken aus.
Wie der Preis ist auch das Erscheinungsdatum Objekt wilder Spekulationen. Optimisten gehen vom Jahr 2025 aus. Früher wird mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht damit zu rechnen sein.
Hier. Am Donnerstag um 2.00 Uhr beginnt die Show.