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Baltikum

Lettland fordert mehr als 800 Russen zur Ausreise auf

Lettland fordert mehr als 800 Russen zur Ausreise auf

08.09.2025, 14:0608.09.2025, 14:06

Die Migrationsbehörde in Lettland hat 841 russische Staatsbürger aufgefordert, das baltische EU- und Nato-Land bis zum 13. Oktober zu verlassen. Dies sagte Behördenleiterin Maira Roze in einem Bericht des lettischen Fernsehens.

Hintergrund sind Änderungen im Ausländerrecht, die im Herbst 2022 als Reaktion auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine beschlossen wurden. Sie verschärfen die Aufenthaltsregelungen für Russen.

epa12198315 Latvia's Prime Minister Evika Silina arrives to attend the EU leaders' Summit in Brussels, Belgium, 26 June 2025. EU leaders gather for a two-day summit to address geoeconomic ch ...
Lettlands Regierungschefin Evika Silina. (Archivbild)Bild: keystone

Lettland mit seinen 1,9 Millionen Einwohnern grenzt an Russland. Rund ein Viertel der Bevölkerung gehört zur grossen russischsprachigen Minderheit. Um weiterhin legal in Lettland leben zu können, müssen russische Staatsbürger einen dauerhaften Aufenthaltsstatus beantragen und dafür bei einem Sprachtest alltagstaugliche Lettisch-Kenntnisse nachweisen. Parallel dazu werden sie einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen.

Betroffen von der Regelung waren gut 25'000 Menschen, von denen gut 16'000 inzwischen einen unbefristeten und 1000 einen befristeten Aufenthaltstitel erlangt haben. Personen, die nicht fristgerecht den Nachweis erbracht und die rechtlichen Vorgaben nicht erfüllt haben, müssen das Land verlassen. Nach Behördenangaben haben dies 2600 Menschen auf eigene Faust bereits getan. In zehn Fällen kam es zu Zwangsausweisungen. (rbu/sda/dpa)

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46 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Chrisbe
08.09.2025 15:29registriert Oktober 2019
Und wir schaffen es nicht einmal, die russischen Spione auszuweisen... 😭
Ach ja, wir sind ja neutral..
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Campino
08.09.2025 15:04registriert Februar 2015
Woow, finde diesen Schritt sehr mutig.
Ein kleines Land, zeigt aber seine Zähne.
Würde Europa sich (inkl.CH!), genauso gegen diese Autokraten wehren, wäre dies ein Zeichen gegen andere Macht-Missbraucher!
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Wolfgang Bumbuy
08.09.2025 15:20registriert November 2024
Moskau einfach hieß das früher.
Die Möglichkeit zu kooperieren war gegeben.
Wenn jemand die Staatsbürgerschaft xy haben will, dann sollte er in dieser Sprache zumindest notdürftig kommunizieren können. Wenn jemand sich verweigert das zu erlernen, nach nunmehr 35 Jahren, der wird sich wohler fühlen wo man ihn versteht.
Es sind 800 Gründe weniger in Lettland einzumarschieren
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