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NATO

Verteidigungsziel: 2025 erreichen alle Nato-Staaten das Zwei-Prozent-Ziel

FILE - A tank fires during the Steadfast Dart 2025 exercise, involving multiple nations and representing one of the largest NATO operations planned this year, at a training range in Smardan, eastern R ...
Ein Nato-Panzer bei einer Übung Anfang des Jahres in vollem Einsatz.Bild: keystone

Erstmals erreichen alle Nato-Staaten das Zwei-Prozent-Ziel – das ist der Spitzenreiter

Einer Nato-Prognose zufolge werden 2025 erstmals alle Mitglieder das Zwei-Prozent-Ziel erreichen. Von der neuen Zielvorgabe von 3,5 Prozent des BIP für Verteidigung sind die meisten aber weit entfernt.
29.08.2025, 14:3629.08.2025, 15:33

Alle 31 Mitglieder der Nato, die über eine eigene Armee verfügen, erreichen in diesem Jahr zum ersten Mal voraussichtlich das Ziel, zwei Prozent ihrer Wirtschaftsleistung in die Verteidigung zu investieren. Das geht aus Daten der Nato hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurden. Vor zwei Jahren hätten dem Nato-Bericht zufolge nur zehn Mitglieder das Zwei-Prozent-Ziel erreicht.

In den aktuellen Prognosen für 2025 erreichen erstmals auch Länder wie Spanien, Italien oder Belgien die Zwei-Prozent-Marke. Ins Auge sticht aber vor allem, dass die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sowie Polen ihre Verteidigungsausgaben im Verhältnis zum BIP im Vergleich zu 2014 am meisten gesteigert haben. Mit einem Anteil von 4,48 Prozent liegt Polen aktuell deutlich an der Spitze.

Zeit zum Ausruhen bleibt für die meisten Nato-Staaten allerdings nicht. Beim Gipfeltreffen Ende Juni wurde nun unter dem Druck von US-Präsident Donald Trump vereinbart, künftig mindestens einen Betrag in Höhe von 3,5 Prozent des nationalen BIP in Verteidigung zu investieren.

Weitere 1,5 Prozent des BIP sollen demnach für andere Massnahmen bereitgestellt werden. Dazu gehören die Modernisierung von Strassen, Brücken, Häfen und Flugplätzen, damit die Streitkräfte besser eingesetzt werden können. Insgesamt soll so eine Quote von fünf Prozent erreicht werden.

Verteidigungsausgaben steigen langsamer

Bei den Gesamtausgaben liegen die USA weiterhin deutlich an der Spitze. Auf rund 845 Milliarden US-Dollar beläuft sich das Verteidigungsbudget, womit der US-Anteil an den Gesamtausgaben noch immer überproportional gross ist.

Da hilft auch nicht, dass die europäischen Nato-Staaten und Kanada ihre Verteidigungsausgaben in diesem Jahr voraussichtlich weniger stark erhöhen als noch im vergangenen Jahr. Konkret wird nach jetzt veröffentlichten Schätzungen mit einem Anstieg um 15,9 Prozent auf 559 Milliarden US-Dollar gerechnet. Im vergangenen Jahr gab es noch ein Plus von schätzungsweise 18,6 Prozent.

Ein Nato-Sprecher verwies allerdings darauf, dass für Deutschland wegen der lange unklaren Haushaltslage bislang nur Ausgaben in Höhe von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts einkalkuliert wurden. Demnach könnte sich die Differenz noch etwas verringern, wenn der Bundeshaushalt für das laufende Jahr verabschiedet wird und Berlin neue höhere Zahlen vorlegt. (pre)

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168 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Raembe
29.08.2025 15:54registriert April 2014
Egal ob man Trump mag oder nicht. Hier hatte er absolut Recht. Die NATO sich zu lange nur auf die USA verlassen. Eine Allianz die sich nur auf ein Mitglied abstützt, würde ich nicht wirklich als Allianz bezeichnen.
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Ameisenhautkleister
29.08.2025 16:16registriert März 2024
kein Wunder sind es Polen und die baltischen Staaten die in Europa am eifrigsten Aufrüsten. Die wären auch die ersten die im Falle einer russischen Aggression direkt und unmittelbar betroffen wären.

RU beisst sich schon seit über 3 Jahren an der Ukraine die Zähne stumpf. Gegen die vereinten NATO-Kräfte hätte RU null Chance, davon bin ich überzeugt.

Trotzdem: si vis pacem para bellum!
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El_Chorche
29.08.2025 15:46registriert März 2021
Wäre schön, wenn sie das nicht in den USA ausgeben.
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