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Litauen protestiert gegen Lukaschenko-Drohungen

Litauen protestiert gegen Lukaschenko-Drohungen

29.03.2024, 21:21
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Litauen hat wegen Aussagen des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko zu möglichen Militäroperationen gegen das Nachbarland Protest eingelegt. In einer diplomatischen Note sei der «starke Protest» gegen Anfang der Woche beim Besuch einer Militärübung getätigte Äusserungen zum Ausdruck gebracht worden, teilte das Aussenministerium des baltischen EU- und Nato-Landes am Freitag in Vilnius mit. Auch sei das autoritär regierte Nachbarland zu einer schnellstmöglichen offiziellen Erklärung aufgefordert worden.

In Belarus war am Dienstag auf einem regierungsnahen Telegram-Kanal ein Video von einem Truppenbesuch Lukaschenkos veröffentlicht worden. Darin zu sehen war, wie der Langzeitherrscher sich von einem Militärvertreter die Ziele einer Übung erklären liess und darüber sprach, wie die belarussische Armee darauf vorbereitet sei, notfalls Teile Polens oder Litauens anzugreifen. Zwischen den beiden EU- und Nato-Staaten, die an die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad und an Russlands engen Verbündeten Belarus grenzen, verläuft ein schmaler Landkorridor - der sogenannte Suwalki-Korridor.

Nach Angaben des Aussenministeriums enthielten die Äusserungen ungerechtfertigte Vorwürfe über angebliche militärische Drohungen Litauens gegen Belarus, Unterstellungen über die Unhaltbarkeit des Suwalki-Korridors sowie Anweisungen, die belarussische Armee auf eine mögliche Konfrontation mit den baltischen Staaten und Polen vorzubereiten. Dies könne als «weitere Eskalation der aggressiven Aussenpolitik» von Belarus interpretiert werden und sei «völlig inakzeptabel», hiess in der Erklärung. (sda/dpa)

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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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scrum-half
29.03.2024 22:17registriert Oktober 2023
Das Russische Reich und seine Puppe Lukaschenko beginnt jetzt offen Polen und Litauen zu destabilisieren. Diesen Ländern ist die Bedrohung sonnenklar, westlichen Politikern weniger. Und auch den vielen Fans und Lakaien von Putin hier. Heult dann nicht in ein paar Jahren, wenn die russische Dampfwalze losgeht.
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Waterloo
30.03.2024 09:22registriert September 2022
Die Geschichte zeigt, dass dieses brutale Diktatoren- und Despotendenken nicht überleben kann, auch wenn es momentane marginale Erfolge verzeichnet. Drohungen und Waffeneinsatz gegen die Zivilbevölkerung sind Anzeichen grosser Schwäche und Verlustangst. Lukaschenko ist nur noch eine Marionette von Putin und muss nach seiner Musik tanzen. Beide sind gesellschaftlich geächtet und von internationalen Anlässen ausgeschlossen. Die massive Waffenproduktion entzieht wichtige zivile Investitionen. Menschlichkeit und Gerechtigkeit werden Siegen, auch wenn der Weg dazu lang und beschwerlich ist.
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