Die Brüsseler Polizei hatte ein Demonstrationsverbot ausgesprochen. Dennoch erreichten am Samstag hunderte Rechtsextreme den Stadtteil Molenbeek, wo sie bereits von Gegendemonstranten erwartet wurden.
Etwa 200 Polizisten riegelten den Stadtteil ab. Es flogen Steine und Müllbehälter auf die Sicherheitskräfte, berichtete der Radiosender RTBF. Wasserwerfer standen bereit, kamen jedoch nicht zum Einsatz.
Bereits am vergangenen Wochenende hatten mehrere Hundert Hooligans eine Gedenkveranstaltung für die Opfer der Terroranschläge gestört. Sie lieferten sich Rangeleien mit der Polizei. Die belgischen Einsatzkräfte setzten Wasserwerfer ein, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.
Während den Krawallen ereignete sich eine schreckliche Szene: Ein weisser Audi durchbrach eine Absperrung und rammte ungebremst eine Passantin. Die Frau musste darauf mit schweren Verletzung ins Spital gebracht werden, sie erlitt schwere Verletzungen am Kopf und Brüche über den ganzen Körper, wie das belgische Newsportal «hln.be» schreibt. Der Fahrer des Unfallautos sei von der Polizei unter Beschuss genommen worden, weshalb er zu fliehen versuchte und dann unkontrolliert in die Frau fuhr.
Meanwhile in #Molenbeek pic.twitter.com/eQdcXBLato
— D (@HeartOfPureHate) 2. April 2016
Die Terroranschläge vom 22. März mit 32 Toten führen zu erheblichen Spannungen in der belgischen Hauptstadt. Rechtsextreme hatten zunächst zu einer Demonstration in Molenbeek aufgerufen, wo viele muslimische Einwanderer leben. Die Demonstration wurde aber von der Region Brüssel verboten. Am Börsenplatz in der Innenstadt hatten sich linke Gruppen versammelt. (asc/dpa/Reuters)