International
Brexit

«Freiheit» nach Brexit: Grossbritannien will Sekt im Pintformat zurück

Die Briten feiern ihre «Freiheit» nach dem Brexit – indem sie Sekt im Pintformat verkaufen

24.12.2021, 12:24
Mehr «International»

Rund ein Jahr nach dem finalen Bruch mit der Europäischen Union wollen die Briten einem Bericht zufolge ihre neuen Freiheiten nutzen. Sektflaschen sollen mit dem Volumen eines Pint-Glases wieder eingeführt werden.

«Pint-grosse Flaschen waren ein Opfer des Feldzugs der EU gegen imperiale Masseinheiten, die in unserem Land weit verbreitet und bekannt sind», sagte eine nicht-genannte Regierungsquelle dem «Telegraph», wie die Zeitung am Freitag berichtete. «Jetzt, wo wir die EU verlassen haben, können wir solche Regeln loswerden.» Die Regierung arbeite daran, diese zu ändern.

Nach EU-Normen werden Wein und Sekt in 0.75-Liter-Flaschen verkauft, kleinere Varianten sind die sogenannte halbe Flasche (0.375 Liter) und der Piccolo (0.2 Liter). Dem Bericht zufolge sollen früher rund 60 Prozent des im Vereinigten Königreich verkauften Sekts in Pint-grossen Flaschen verkauft worden sein. Das sogenannte «Imperial Pint» umfasst 0.568 Liter, es gibt allerdings auch eine kleinere Version, das «Modern Pint», mit 0.5 Litern.

Churchill war grosser Fan der Flasche

Ein grosser Fan der «Pint Bottle of Champagne» war Ex-Premierminister Winston Churchill, der Grossbritannien unter anderem im Zweiten Weltkrieg regierte. Über seine Ehefrau soll er laut «Telegraph» einst gesagt haben: «Clemmie denkt, dass eine grosse Flasche zu viel für mich ist, aber ich weiss, dass eine halbe nicht genug ist, um mein Gehirn zu reizen». Das Pint-Mass sei daher die «ideale Grösse».

Aussenministerin Liz Truss, die neuerdings für die Beziehung Grossbritanniens zur EU zuständig ist, soll mehrere aus EU-Zeiten übrig gebliebene Regeln und Normen unter die Lupe nehmen wollen. Die neuen, alten Sektflaschen könnten bereits im kommenden Jahr wieder in den Verkauf kommen. Im Sommer hatte die britische Regierung bereits den Weg dafür freigemacht, dass Lebensmittelhändler wieder imperiale Masseinheiten wie Unzen und Pfund als Angabe von Gewichten nutzen. (leo/sda/dpa)

Was ist Freiheit?
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
England feiert den Brexit
1 / 19
England feiert den Brexit
Menschen jubeln, Menschen singen, Menschen liegen sich in den Armen: Diese Bilder kennen viele noch vom Berliner Mauerfall 1989...
quelle: ap / andrew milligan
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das könnte dich auch noch interessieren:
27 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Trasher2
24.12.2021 13:16registriert März 2016
Da habe sie der EU aber richtig einen ausgewischt!
Das wird sie noch sehr lange ärgern, wenn sie nicht sogar daran zerbricht.
924
Melden
Zum Kommentar
avatar
MrBlack
24.12.2021 13:19registriert September 2016
Von mir aus können sie imperiale Masseinheiten nutzen, wenn sie auch metrische Einheiten dazuschreiben.

Jeder rationale Mensch sieht jedoch, dass das metrische System dem imperialen System deutlich überlegen ist.
816
Melden
Zum Kommentar
avatar
Haarspalter
24.12.2021 13:13registriert Oktober 2020
Im Gegensatz zu den Flaschen in der Politik haben in GB wenigstens die Sektflaschen noch Format.
633
Melden
Zum Kommentar
27
Italienische Kartellbehörde verhängt Millionenstrafe gegen Amazon

Italiens Kartellbehörde hat gegen den US-Handelsriesen Amazon wegen unlauterer Geschäftspraktiken eine Geldstrafe von zehn Millionen Euro verhängt. Die Autorità Garante della Concorrenza e del Mercato begründete dies am Mittwoch in Rom damit, dass auf der italienischen Website des Online-Konzerns bei vielen Produkten bei der Kauf-Option anstelle «einmalig» automatisch «regelmässig» eingestellt sei. Dadurch werde die Wahlmöglichkeit der Verbraucher erheblich eingeschränkt.

Zur Story