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China und Russland dringen mit Kampfjets in Südkoreas ADIZ ein

China und Russland führen «Routine»-Flugübung in der Überwachungszone Südkoreas durch

19.11.2021, 14:43
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Südkoreas Luftwaffe hat wegen anfliegender chinesischer und russischer Militärflugzeuge in der Nähe seines Hoheitsgebiets eigene Kampfjets in Bewegung gesetzt.

FILE - People watch a TV showing images of Russian Tu-95 bomber and Chinese H-6 bomber, left, during a news program at the Seoul Railway Station in Seoul, South Korea, Wednesday, July 24, 2019. South  ...
Am 19. November 2021 hat Südkorea zwei Kampfjets gegen eine Gruppe russischer und chinesischer Kampfflugzeuge losgeschickt, die unangekündigt in die südkoreanische ADIZ eingedrungen sind.
Auf dem Bild: Eine Nachrichtensendung im Bahnhof von Seoul zeigt einen russischen Tu-95-Bomber und einen chinesischen H-6-Bombers (links), Aufnahme 2019.
Bild: keystone

Zwei chinesische und sieben russische Maschinen seien schliesslich unangekündigt getrennt voneinander am Freitag durch Südkoreas Luftraumüberwachungszone (ADIZ) vor der Ostküste geflogen, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf den südkoreanischen Generalstab. Keine der Maschinen habe das Hoheitsgebiet verletzt.

Unterschied nationaler Luftraum und ADIZ
Es gibt einerseits den nationalen Luftraum und andererseits Luftraumüberwachungszonen (ADIZ). Während der nationale Luftraum durch das internationale Recht geregelt ist, gibt es für die ADIZ keine Grundlage im internationalen Recht.

Nationaler Luftraum: Der nationale Luftraum eines Staates umfasst den Luftraum, der sich über das gesamte Landgebiet sowie die Hoheitsgewässer erstreckt. Das internationale Recht legt fest, dass ein Staat in seinem nationalen Luftraum volle Souveränität hat. Während der Einflug eines zivilen Flugzeugs in den nationalen Luftraum eines Staates normalerweise keiner Genehmigung bedarf, ist das Eindringen mit Militärflugzeugen ohne ausdrückliche Genehmigung nicht gestattet.

Luftraumüberwachungszonen (ADIZ): Eine ADIZ wird einseitig von Nationalstaaten ausgerufen – und kann als eine Art militärische Pufferzone verstanden werden. Die Staaten, die eine ADIZ ausrufen, erwarten von allen durchfliegenden Flugzeugen, dass sie sich identifizieren und ihre Koordinaten durchgeben. Zurzeit haben weltweit 20 Staaten eine ADIZ definiert – darunter Taiwan, Südkorea oder China. Die ADIZ von Taiwan und China überlagern sich teilweise.

Schon bevor die fremden Maschinen die ADIZ erreicht hatten, schickte Südkoreas Militär den Berichten zufolge F-15- und F-16-Kampfjets sowie ein militärisches Tankflugzeug in das Gebiet. Zweck der Massnahmen sei es gewesen, mögliche Zwischenfälle zu verhindern. Chinesische Behörden hätten das südkoreanische Militär davon unterrichtet, dass es sich um eine gemeinsame «Routine»-Flugübung gehandelt habe.

In den vergangenen Jahren drangen immer häufiger chinesische und russische Militärflugzeuge in die von Südkorea eingerichtete Zone ein. (yam/sda/dpa)

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