USA warnen vor Militär-Einsatz gegen Taiwan – China fühlt sich dadurch provoziert
«Ein Konflikt in der Taiwanstrasse wäre verheerend», sagte Austin am Samstag beim Shangri-La-Dialog – einer asiatischen Sicherheitskonferenz in Singapur. Eine derartige Eskalation hätte Auswirkungen auf die Weltwirtschaft «in einer Weise, die wir uns nicht vorstellen können», warnte Austin.
Darum kam es zu dieser Warnung
Am Vortag hatte Chinas Verteidigungsminister Li Shangfu erneut mit einer Eroberung Taiwans gedroht. Er wird am Sonntag eine Rede auf dem Sicherheitsforum halten. China betrachtet Taiwan als Teil der Volksrepublik. Die 23 Millionen Einwohner zählende Inselrepublik hat aber seit mehr als sieben Jahrzehnten eine eigenständige Regierung.
Die USA lehnten eine «einseitige Veränderung des Status quos» ab, betonte Austin. Aus seiner Sicht sei ein Konflikt aber «weder unmittelbar bevorstehend noch unausweichlich». Die USA seien entschlossen, den Frieden und die Sicherheit in der für den weltweiten Schiffsverkehr so wichtigen Taiwanstrasse zu bewahren.
Der Pentagon-Chef zeigte sich besorgt über den Mangel an Kommunikation zwischen den beiden Grossmächten China und USA, deren Beziehungen auf einen Tiefpunkt gefallen sind. Besonders für Militärs und Verteidigungspolitiker seien offene Kommunikationsverbindungen wichtig, sagte Austin. «Der richtige Zeitpunkt für Gespräche ist jetzt.»
China wirft USA «falsche Anschuldigungen» vor
China hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin «falsche Anschuldigungen» vorgeworfen. In einer Reaktion auf die Rede von Austin bei dem asiatischen Sicherheitsforum Shangri-La-Dialog in Singapur sagte der Sprecher der chinesischen Delegation, Jing Jianfeng, am Samstag, die Indopazifik-Strategie der USA setze nur die amerikanische Vorherrschaftspolitik fort.
Die USA provozierten eine Konfrontation der Blöcke, sagte der Generalleutnant nach Angaben chinesischer Staatsmedien. Aus Eigennutz missachteten die USA den Wunsch der Staaten in der Region nach Stabilität und setzten andere Länder unter Druck. Auch weiteten die USA ihre Truppenstationierungen aus, hielten regelmässig gezielte Manöver ab, provozierten und untergrüben Frieden und Stabilität. (cst/sda/dpa)
