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USA warnen vor Militäreinsatz gegen Taiwan – China fühlt sich provoziert

USA warnen vor Militär-Einsatz gegen Taiwan – China fühlt sich dadurch provoziert

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat China vor einem militärischen Vorgehen gegen Taiwan gewarnt. China wirft ihm «falsche Anschuldigungen» vor.
03.06.2023, 10:5604.06.2023, 16:16
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«Ein Konflikt in der Taiwanstrasse wäre verheerend», sagte Austin am Samstag beim Shangri-La-Dialog – einer asiatischen Sicherheitskonferenz in Singapur. Eine derartige Eskalation hätte Auswirkungen auf die Weltwirtschaft «in einer Weise, die wir uns nicht vorstellen können», warnte Austin.

Darum kam es zu dieser Warnung

Am Vortag hatte Chinas Verteidigungsminister Li Shangfu erneut mit einer Eroberung Taiwans gedroht. Er wird am Sonntag eine Rede auf dem Sicherheitsforum halten. China betrachtet Taiwan als Teil der Volksrepublik. Die 23 Millionen Einwohner zählende Inselrepublik hat aber seit mehr als sieben Jahrzehnten eine eigenständige Regierung.

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Chinas Verteidigungsminister Li Shangfu.Bild: keystone

Die USA lehnten eine «einseitige Veränderung des Status quos» ab, betonte Austin. Aus seiner Sicht sei ein Konflikt aber «weder unmittelbar bevorstehend noch unausweichlich». Die USA seien entschlossen, den Frieden und die Sicherheit in der für den weltweiten Schiffsverkehr so wichtigen Taiwanstrasse zu bewahren.

Der Pentagon-Chef zeigte sich besorgt über den Mangel an Kommunikation zwischen den beiden Grossmächten China und USA, deren Beziehungen auf einen Tiefpunkt gefallen sind. Besonders für Militärs und Verteidigungspolitiker seien offene Kommunikationsverbindungen wichtig, sagte Austin. «Der richtige Zeitpunkt für Gespräche ist jetzt.»

China wirft USA «falsche Anschuldigungen» vor

China hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin «falsche Anschuldigungen» vorgeworfen. In einer Reaktion auf die Rede von Austin bei dem asiatischen Sicherheitsforum Shangri-La-Dialog in Singapur sagte der Sprecher der chinesischen Delegation, Jing Jianfeng, am Samstag, die Indopazifik-Strategie der USA setze nur die amerikanische Vorherrschaftspolitik fort.

Die USA provozierten eine Konfrontation der Blöcke, sagte der Generalleutnant nach Angaben chinesischer Staatsmedien. Aus Eigennutz missachteten die USA den Wunsch der Staaten in der Region nach Stabilität und setzten andere Länder unter Druck. Auch weiteten die USA ihre Truppenstationierungen aus, hielten regelmässig gezielte Manöver ab, provozierten und untergrüben Frieden und Stabilität. (cst/sda/dpa)

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6 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Magnum
03.06.2023 11:35registriert Februar 2015
Genau die Macht, die stetig den Status Quo Schritt für Schritt zu ihren Gunsten verschieben will und dem demokratischen Nachbarn routinemässig mit einer gewaltsamen Invasion droht, wirft den Vereinigten Staaten Provokation und Kriegstreiberei vor.

Einmal mehr herrscht in den KP-Betonköpfen massivste Projektion. Wer kein Bekenntnis zu einem friedlichen Vorgehen abgeben will, hat anderen zuletzt Provokation vorzuwerfen.
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Milindli
03.06.2023 11:53registriert Dezember 2022
Chinas Interessen sind eindeutig.
Zugriff auf die vermuteten Bodenschätze und Kontrolle über die Handelswege, die für sie lebenswichtig sind. Ausserdem plant China immer weniger abhängig von anderen Ländern zu werden.
Grossmächte wie China und Russland setzen ihre Interessen zur Not auch mit Gewalt durch.
China sollte eigentlich mit den Nachbarn auf dem Verhandlungsweg faire Vereinbarungen treffen. Ob China aber solche Bemühungen unternimmt? Vermutlich eher nicht.
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_kokolorix
03.06.2023 12:32registriert Januar 2015
Die militärische Aggression chinas ist unausweichlich. Immer tiefer rutscht china in riesige, nicht mehr zu verbergende Probleme. Der verlorene Handelskrieg mit Australien, die überbordende Korruption der KP, die gigantische Immobilienblase, der demografische Wandel, der narzisstische Wahn xis, ...
Auf all diese Fragen hat xi keine Antworten. Darum muss er mit dem Säbel rasseln und letztlich einen Krieg anfangen.
Bei allen anderen Optionen würde er sein Gesicht verlieren, in china (aber auch andernorts) Grund genug Zehntausende in den Tod zu treiben.
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