Seit Wochen wurden in ganz China kaum mehr neue Fälle registriert – das Virus schien besiegt zu sein. Dann kam letzte Woche der Rückschlag: Auf dem wichtigen Xinfadi-Grossmarkt in der 20-Millionen-Hauptstadt Peking haben sich plötzlich wieder mehrere Personen mit dem Virus infiziert. Inzwischen wurden 137 Infektionen bestätigt, Zehntausende wurden getestet.
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China reagierte schnell und konsequent auf die Infektionen und rief für Peking die zweithöchste Sicherheitsstufe aus. Das Ergebnis: Peking ist teilweise abgeriegelt. Wer in den Regionen wohnt, in denen das Risiko «mittel» oder «hoch» ist, darf die Stadt nicht mehr verlassen – zu gross ist die Angst, dass sich das Virus wieder auf andere Teile des Landes ausweitet. Wer in anderen Regionen Pekings wohnt, muss einen negativen Test vorlegen können, um die Stadt zu verlassen.
Pekings Schulen wurden geschlossen und auch Flüge aus und in die Hauptstadt wurden drastisch reduziert. In der ganzen Stadt wurden Kontrollen wie etwa Fiebermessen wieder verschärft.
Peking befinde sich in einer «kritischen Situation», sagte Cai Qi, Parteichef der chinesischen Hauptstadt. Prävention und Bekämpfung hätten nun oberste Priorität.
Brisant an der Sache ist: Die chinesischen Behörden behaupten, dass sich die Patienten an einem importierten Lachs angesteckt haben. Es handle sich dabei nämlich um einen anderen Coronavirus-Typen als man ihn noch im Februar nachgewiesen hatte.
Wissenschaftler sind sich aber einig, dass eine Übertragung über tiefgefrorenen Fisch unwahrscheinlich ist. Selbst wenn darauf noch einige Viren überleben würden, wären es mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht genug, um eine neue Infektionswelle auszulösen. Dass das Virus wieder von Europa oder Amerika importiert wurde, ist allerdings nicht ausgeschlossen.
Dass sich das Virus in der Zwischenzeit verändert hat, ist sehr gut möglich. Zuerst muss das Virus von der neuen Infektionswelle in Peking aber genauer untersucht werden – möglicherweise kann man dann herausfinden, ob dieser Virustyp aus dem Ausland zurückimportiert wurde, oder ob er schon länger in China zirkulierte.
Grund zur Sorge gibt es aufgrund des «neuen Virustyps» vorläufig nicht. Dass Viren mutieren, ist völlig normal. Macht ein Virus eine Reise um den gesamten Erdball und wieder zurück nach China, so wird es sogar fast zwangsläufig eine deutlich veränderte Information in seinem Erbgut aufweisen. So gibt es auch von Sars-CoV-2 weltweit tausende verschiedene Virenstämme, die sich allerdings nur minim unterscheiden.
Laut der Bioinformatikerin Emma Hodcroft der Universität Basel gibt es keinen Grund zur Annahme, dass die Virusvariante vom Pekinger Grossmarkt infektiöser sei oder eine schwerere Erkrankung hervorrufen könnte, schreibt der Tagesanzeiger.
Die Vorkommnisse in Peking zeigen deutlich, dass Corona noch nicht überstanden ist – auch wenn es auf den ersten Blick an vielen Orten so scheint. So schreibt Dr. Zhang Wenhong, medizinischer Experte der Universität Shanghai in einem Blog: «Die gute Nachricht ist, dass alle Fälle mit dem Xinfadi-Markt in Verbindung gebracht werden konnten und es keine Fälle ohne direkten Übertragungsweg gab.»
«Die schlechte Nachricht ist aber, dass unglaublich viele Menschen am Xinfadi-Markt waren und es unmöglich zu sagen ist, wo der nächste Brandherd entstehen wird.» Doch beim Ausbruch in Peking habe man eine Lektion gelernt – und an solche Szenarien werden sich die chinesischen Bürger gewöhnen müssen. (sda/lea)
a)
Da ist gerade ein Cluster explodiert, den das sehr engmaschige (aber dennoch nicht perfekte) Tracing-System zu spät erkannt hat. Mittlerweile kann nicht mehr lückenlos nachverfolgt werden, deswegen der Lockdown. Aus Gründen der Propaganda "findet" man dann Hinweise (anderer Virusstamm, Lachs aus Norwegen), dass das Ausland für den Ausbruch verantwortlich ist, nicht China.
b)
Der Ausbruch kann tatsächlich auf ein einzelnes Schneidebrett zurückverfolgt werden, auf dem importierter Lachs geschnitten wurde.
Nun kann jeder selbst urteilen;
a) oder b) ?
Haha, Corona wird nie überstanden sein, einfach ein neues Virus. Das ist gekommen um zu bleiben. Je eher wir das akzeptieren um so eher können wir wieder klar denken.