meist klar
DE | FR
International
Deutschland

Coronavirus: Junge Frau sticht mit Aussage in ein Wespennest

Ida ist traurig, weil sie nicht mehr feiern kann.
Ida ist traurig, weil sie nicht mehr feiern kann.screenshot: zdf

Junge Frau sticht mit Aussage zu Corona-Lockdown in ein Wespennest

20.10.2020, 10:3720.10.2020, 13:00
Mehr «International»

Die zweite Corona-Welle hat Europa erfasst. In den meisten Ländern werden nun Massnahmen ergriffen, um die Zahl der Neuinfektionen zu drücken. Diese fallen nicht selten härter aus als jene in der Schweiz. In Deutschland herrscht für einige Regionen etwa eine Sperrstunde ab 23 Uhr und es dürfen sich nicht mehr als maximal zehn Personen versammeln.

Dies bedeutet auch: Ausgelassene Partys werden vorerst nicht stattfinden. Dies, nachdem die Bevölkerung schon im Frühling monatelang auf Feiern verzichten musste.

>>> Coronavirus: Alle News im Liveticker

Das «ZDF Heute Journal» hat sich am Sonntag dem Thema Sperrstunde angenommen. Dabei hat das Reporter-Team eine junge Frau um ihre Meinung gebeten. Und Ida, so heisst die Jugendliche, vermisst das Ausgehen:

«Ich war jetzt seit März nicht mehr feiern, vorher war ich dreimal die Woche unterwegs. Das ist traurig, ich brauche das eigentlich, darauf bin ich angewiesen, und darauf zu verzichten, geht mir echt ab. Deswegen wird diese zweite Welle auch so schwierig sein. Deswegen werden auch wieder mehr Partys gefeiert, weil halt so viele das mittlerweile krass vermissen.»

Unzählige Reaktionen nach Twitter-Post

Ein Twitter-User stellte das rund 20-sekündige Interview des «Heute Journals» auf Twitter und schrieb dazu «Definiere first world problems». Mit seinem Post traf der User einen Nerv. Innert kürzester Zeit wurde das Video Hunderte Male kommentiert. Mittlerweile hat es über 700'000 Views.

Das sagt Ida über die Sperrstunde:

Video: watson

Doch nicht alle wollten eine gesittete Diskussion über die positiven und negativen Effekte der Sperrstunde. Mehrmals wurde die junge Frau unter der Gürtellinie angegriffen und beleidigt. Der Verfasser des Posts musste nach wenigen Stunden ernüchtert feststellen: «Dass ungesunde Debattenkultur das hier so eskalieren lässt, habe ich unterschätzt.» Er rief zu einer sachlichen Diskussion auf.

Diese konnte trotz der Hasskommentare dann doch auch noch stattfinden. Da waren auf der einen Seite die Userinnen und User, welche Ida nicht verstehen können. Man könne doch auch mal für einige Zeit auf das Feiern verzichten, so der Tenor.

Auf der anderen Seite erhielt Ida aber auch Zuspruch. Sie habe lediglich ein normales Bedürfnis von jungen Leuten geäussert, schreibt etwa folgende Userin.

Eine weitere Userin schreibt, dass sich unsere «first world» eben durch Freiheit definiere. Ida dürfe doch ihre Bedürfnisse äussern, ohne gleich «üble Häme» zu kassieren.

Da dieses Video so viele Kommentare auslöste, wollen wir nun auch deine Meinung wissen:

Wie findest du die Aussagen von Ida?

(cma)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet um die Zahlung abzuschliessen)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
191 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Raembe
20.10.2020 10:53registriert April 2014
Ich finde das gesagte jetzt mal nicht so schlimm. Sie liebt feiern, aber hält sich wegen Corona zurück und ging seit März nicht mehr. Super!
Das ihr das ganze an die Nieren geht versteh ich auch irgendwo. Wenn ich mein lieblings Hobby nicht mehr ausführen könnte, gings mir ähnlich.
Und das in Zukunft mehr Leute die Corona-Regeln brechen, ist leider auch realistisch.
151748
Melden
Zum Kommentar
avatar
Stubefuchs
20.10.2020 10:54registriert November 2016
Leute zu treffen, sich zu vernetzen, zu "balzen" ist die zentrale Aufgabe der Adoleszenz und kein first world problem. Den Jugendlichen ist in dieser Pandemie ein grosses Kränzchen zu winden. Ihre Solidarität ist doppelt zu gewichten, denn sie sind "nur indirekt" betroffen. Für sie ist die eigene Erkrankung an Covid tatsächlich nicht schlimmer als Grippe, eher weniger. Deswegen hier ein ganz herzliches DANKESCHÖN an alle Jungen, dass ihr hier so gut mitzieht!!!! Und für und mit uns, und insbesonderen den Senioren, diese Unannehmlichkeiten mit erträgt - auf dass bessere Zeiten kommen mögen!
147186
Melden
Zum Kommentar
avatar
NotWhatYouExpect
20.10.2020 10:47registriert April 2017
Ich kann Sie Absolut verstehen. Würde mir das Internet abgeschaltet oder das Radfahren verboten werden hätte ich auch den "drang" dieses Bedürfnis mal wieder zu befriedigen.

Mein Tipp: Kauft euch eine VR Brille und lädt euch das Spiel VR Chat herunter um weiter Parties zu machen :)
46582
Melden
Zum Kommentar
191
Russischer Propagandist verrät Putin-Plan – Moderator bricht Sendung ab
Ausserplanmässige Sendungsunterbrechung im russischen Staatsfernsehen: während einer Talkshow ist es in Russland zum Eklat gekommen.

In einer russischen Propaganda-Talkshow diskutieren die Teilnehmer über die Kriegspläne von Russlands Präsident Wladimir Putin. Doch plötzlich kommt es zu einer ungeplanten Unterbrechung der Sendung.

Zur Story