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Polizeieinsätze am Oktoberfest: Schweizer festgenommen, Frau stirbt

epa12393171 People sit in the Hacker-Pschorr Brewery tent during the opening day of the 190th edition of the traditional Oktoberfest beer and amusement festival in Munich, Germany, 20 September 2025.  ...
Innerhalb und ausserhalb der Bierzelte hatten Polizei und Sanitätsdienst am ersten Wiesn-Wochenende viel zu tun. (Symbolbild)Bild: keystone

5 Schweizer prügeln sich am Oktoberfest – und müssen 18'000 Euro zahlen

Das erste Oktoberfest-Wochenende in München zog viele Besuchende an. Entsprechend hatte die Polizei zu tun. Unter anderem mit einer Touristengruppe aus der Schweiz, die sich mit einer anderen Gruppe wegen Sitzplätzen prügelte.
22.09.2025, 10:3122.09.2025, 13:30

Das sommerliche Wochenende machte sich auch auf dem Oktoberfest-Gelände in München bemerkbar. Die Polizei hatte einiges zu tun. Am Samstagabend beschäftigte sie sich etwa mit einer Gruppe Schweizer. Die fünf Touristen im Alter von 39 bis 43 Jahren gerieten mit einer anderen Besuchergruppe wegen Sitzplätzen in einen Streit, heisst es in einer Medienmitteilung der Polizei.

Einer der Schweizer schlug dabei einem 46-Jährigen mit einem Masskrug an den Kopf, worauf dieser eine Platzwunde erlitt. Der Sicherheitsdienst brachte die Streithähne schliesslich nach draussen und informierte die Polizei.

Bei dieser erhielten alle Beteiligten – also auch jene der anderen Gruppe – eine Anzeige wegen Körperverletzung. Die Schweizer mussten zudem eine Sicherheitsleistung von insgesamt 18'000 Euro bezahlen, bevor sie wieder entlassen wurden. Die Ermittlungen zum Fall dauern an.

Frau stirbt noch vor Eröffnung des Oktoberfests – Patientenrekord bei Sanitätsdienst

Es blieb jedoch nicht der einzige Blaulicht-Einsatz am Auftaktwochenende des Oktoberfests. So behandelte der Sanitätsdienst allein am ersten Tag 910 Patienten – ein neuer Rekord, wie es in einer Mitteilung heisst. Meist handelte es sich um Kreislaufprobleme oder kleinere Wunden. Die erste Alkoholvergiftung kam um 16 Uhr rein – ein 18-jähriger US-Amerikaner hatte die zweifelhafte Ehre.

Besonders tragisch: Noch vor der eigentlichen Eröffnung des Oktoberfests ging am Samstagmorgen ein Notruf aus dem Bereich der Schausteller-Wohnwagen ein. Eine rund 70-jährige Frau musste reanimiert werden. Das blieb jedoch erfolglos, die Frau starb schliesslich.

Hitlergruss und sexuelle Belästigungen

Ein 25-jähriger Italiener hingegen muss sich wegen eines Hitlergrusses verantworten. Diesen hatte er am Samstag einem Souvenirverkäufer gezeigt, der daraufhin die Wiesenwache informierte. Der 25-Jährige wurde angezeigt und musste eine Sicherheitsleistung von 3000 Euro hinterlegen.

Auch Bandendiebstahl und Angriffe auf Polizeibeamte beschäftigten die Einsatzkräfte. Ausserdem kam es mehrfach zu sexuellen Belästigungen. Meist wurde den Frauen an das Gesäss gefasst, wie es in einer Polizeimitteilung heisst. Zwei Verdächtige – ein 50-jähriger Niederländer und ein 40-jähriger Italiener – wurden vorübergehend festgenommen und mussten eine Sicherheitsleistung von 6000 beziehungsweise 2000 Euro hinterlegen.

In einem weiteren Fall wurden Notfallsanitäterinnen von einem 23-jährigen Italiener sexuell belästigt, als sie ihn behandeln wollten. Der Mann griff ihnen mehrfach an die Brüste und ans Gesäss. Die Polizei fand schliesslich heraus, dass er noch in eine tätliche Auseinandersetzung verwickelt gewesen war. Er wurde deshalb vorläufig inhaftiert. (vro)

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27 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Markus86
22.09.2025 11:26registriert Oktober 2014
Das Vorgehen finde ich sehr gut. Zum einen gefällt mir, dass Fälle von sexueller Belästigung nicht verharmlost, sondern ernst genommen und mit klaren, konsequenten Massnahmen geahndet werden. Zum anderen ist richtig, dass man sofort Sicherheitsleistungen einzieht – so wird unmittelbar Verantwortung eingefordert und ein spürbares Signal gesetzt, dass solches Verhalten nicht toleriert wird.
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Dr. Rodney McKay
22.09.2025 11:01registriert September 2024
Ich hoffe die sehen dieses Geld niemals wieder und haben zusätzlich noch ein Lebenslanges Hausverbot dort. :)
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Der_Infant
22.09.2025 11:29registriert Oktober 2018
"Die erste Alkoholvergiftung kam um 16 Uhr rein – ein 18-jähriger US-Amerikaner hatte die zweifelhafte Ehre."

Na klar, der hätte auch noch fast 3 Jahre warten müssen.
Keine Routine und wohl kaum Erfahrung aber gleich Mass saufen gehen.
Hoffentlich geht es ihm bereits besser und er fängt mit Budlight an.
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