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Zoo Leipzig schläfert drei Tigerjunge ein

Zoo Leipzig schläfert drei Tigerjunge ein

09.08.2025, 18:1509.08.2025, 18:15

Der Zoo Leipzig hat nach eigenen Angaben drei Tigerjunge eingeschläfert, nachdem deren Mutter die Aufzucht verweigert hatte. Die Armurtigerin Yushka habe am Mittwochabend erstmals Junge geworfen und sich zunächst «vorbildlich» um die drei Babys gekümmert, teilte der Zoo am Samstag mit.

8/ Tierportrait: Antares , geb. 23.6.2008, Sibirischer Tiger, Amurtiger, lat. Panthera tigris altaica Temminck, Siberian Tiger, im Berliner Tierpark Friedrichsfelde, Katze, Gosskatze, Grosskatzen, Kin ...
Im Zoo Leipzig wurden drei Babytiger eingeschläfert. (Symbolbild)Bild: www.imago-images.de

Dann aber habe sie sich von ihrem Nachwuchs abgewendet. Dies sei bei Tieren, die zum ersten Mal Mutter werden, nicht ungewöhnlich, erklärte Zoodirektor Jörg Junhold.

Dass die Tigerin «die Aufzucht ohne ersichtlichen Grund dann abgebrochen hat, ist aus Sicht von uns Menschen emotional traurig, gehört aber im Tierreich bei unerfahrenen Müttern zum Verhaltensrepertoire dazu», erklärte Junhold. «Wir haben Yushka die Zeit gegeben, möglichst viel Erfahrung zu sammeln, mussten den Nachwuchs dann aber heute einschläfern.»

Bevor der Zoo diese Entscheidung fällte, habe die Tigerin ihren Nachwuchs während knapp zwei Tagen nicht mehr versorgt. Die Jungen seien deswegen ausgekühlt und zunehmend geschwächt gewesen. «An diesem Punkt, wenn die Jungtiere kein aktives Verhalten mehr zeigen und damit beim Muttertier kein Stimulus zur Versorgung oder Milchbildung mehr ausgelöst wird, müssen wir der schweren Verantwortung gerecht werden, und den Jungtieren das Leiden durch Verhungern ersparen», erklärte Zoo-Tierarzt Andreas Bernhard.

Amurtiger, auch Sibirische Tiger genannt, leben vor allem im russischen Fernen Osten. Sie werden bedroht durch Lebensraumzerstörung, Bejagung ihrer natürlichen Beute und Wilderei. Körperteilen von Tigern wird etwa in der chinesischen Heilmedizin eine heilende Wirkung zugesprochen. Der Gesamtbestand freilebender Tiere wird auf rund 4500 Exemplare geschätzt. (dab/sda/afp)

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50 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Allgood
09.08.2025 22:20registriert Juli 2016
Wieso versucht man denn nicht wenigstens diese vom Aussterben bedrohten wunderschönen Tiere mit der Flasche aufzutiehen?!? Ich bin ziemlich sicher, dass es x Auffangstationen gubt, die genau das machen? Verstehe ich nicht und macht mich traurig wenn nicht wütend.😮‍💨
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Name_nicht_relevant
09.08.2025 19:01registriert Mai 2019
Irgendwie traurig, aber es ist nun passiert und ändern kann es leider nicht mehr. Auch wenn es mich traurig macht, eine andere option hätte ich besser gefunden. Ruhet in Frieden und gute Reise
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lenggi
10.08.2025 06:12registriert November 2023
Es werden taeglich unzaehlige Tiere getoetet, dutzende Tierarten verlassen fuer immer den Planeten. Und hier empoert man sich wegen drei Tigerbabys, die getoetet werden mussten, weil eine artgerechte Haltung nicht garantiert werden konnte. Wie selbstgefaellig.
Hoert doch endlich auf Tiere zu essen und Oel zu verbrennen. Millionen von Tieren und viele Tierarten koennten erhalten werden.
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