«Gut, dass es vorbei ist» – der Tenor in Deutschland zum Ampel-Ende ist eindeutig
Richtig warm wurden die Deutschen mit ihrer seit Ende 2021 regierenden Ampel-Koalition (bestehend aus SDP, Grünen und FDP) nie. Und offensichtlich galt das auch für die Koalitionspartner untereinander. Am Mittwochabend krachte das Ampel-Konstrukt mit Getöse in sich zusammen. Kanzler Olaf Scholz und der geschasste Finanzminister Christian Lindner schoben sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe und kritisierten sich massiv.
Das Ende der Ampel in der Übersicht:
Die deutschen Medien sind sich indes einig: Das ist ein guter Tag für Deutschland. Eine Übersicht zu den Reaktionen
t-online
Scholz mag sich selbst nicht in der Verantwortung für das Scheitern der Ampel sehen. Viele Kommentierende sehen das aber anders, so auch bei watson-Partner t-online.
Scholz habe nicht vermocht, die Regierung zusammenzuhalten, was die oberste Aufgabe eines Kanzlers sei. Lindner und Habeck hätten es ihm aber ebenso wie die geopolitische Lage auch nicht einfach gemacht. Unter dem Strich sei klar, dass es für Deutschland nun besser werden könne:
«Bild»
Das deutsche Boulevardblatt, das die Regierung seit Monaten immer wieder scharf kritisierte, begrüsst das Aus der Ampel. Die Art und Weise, wie dieses aber zustande kam, sorgt für weitere Kritik. Scholz lasse in seiner Wutrede über Lindner jegliche Reflexion vermissen. Am Ende sei klar gewesen: «Da passt wirklich gar nichts mehr zusammen bei den drei Ampel-Männern!»
«Der Spiegel»
Der Spiegel sieht den Egoismus der Koalitionsmitglieder als Hauptgrund für das Scheitern. Scholz' Wutausbruch bezeichnet das Nachrichtenmagazin als den «womöglich stärksten Auftritt seiner Kanzlerschaft». Die kleine Chance für die SPD bestehe in der Belebung der Partei – und der Möglichkeit, sich als Minderheitsregierung zu profilieren. Schlimmer kann es schliesslich kaum mehr werden.
«Frankfurter Allgemeine»
Für die Frankfurter Allgemeine liegt das Scheitern der Ampel unter anderem daran, dass man zu viele Partikularinteressen unter einen Hut bringen wollte oder musste. Für jede Wählergruppe sollte etwas dabei sein – dieses Ziel sei gescheitert.
«Süddeutsche Zeitung»
Bei der Süddeutschen klingt sublim Erleichterung durch.
«Focus»
Das Newsportal «Focus» geht ebenfalls hart mit Kanzler Scholz ins Gericht. Sein Auftritt und seine Worte über Christian Lindner sei eine «Zumutung» und «weinerlich» gewesen.