International
Deutschland

Germania: Deutscher Ferienflieger gibt auf – Wie geht es in der Schweiz weiter?

epa07344265 (FILE) - An Airbus A 319 from Germania airlines lands at the airport in Kassel-Calden, Germany, 04 April 2013 (reissued 05 February 2019). According to media reports on 05 February 2019, G ...
Bild: EPA/DPA

Germania: Deutscher Ferienflieger gibt auf – wie geht es in der Schweiz weiter? 

05.02.2019, 07:5005.02.2019, 07:52
Mehr «International»

Der Ferienflieger Germania hat Insolvenz beantragt und stellte in der Nacht zum Dienstag den Flugbetrieb ein. Die Mitarbeiter seien über die Massnahmen informiert worden, teilte die Fluggesellschaft zudem in der Nacht mit.

IMAGE DISTRIBUTED FOR PRATT & WHITNEY - Berlin based airline, Germania, select Pratt & Whitney's PurePower Geared Turbofan engines for up to 40 A320neo aircraft, signed by Rick Deurloo (l ...
Karsten Balke (rechts)Bild: AP Images for Pratt & Whitney/AP Images

«Leider ist es uns schlussendlich nicht gelungen, unsere Finanzierungsbemühungen zur Deckung eines kurzzeitigen Liquiditätsbedarfs erfolgreich zum Abschluss zu bringen», sagte Firmenchef Karsten Balke. Als Konsequenz daraus bleibe nur der Antrag auf Insolvenz.

Dieser sei am Montag beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg eingereicht worden. «Der Flugbetrieb wird in der Nacht vom 4. auf den 5. Februar 2019 eingestellt», hiess es weiter.

Der Insolvenzantrag betrifft den Angaben zufolge die Germania Fluggesellschaft mbH und ihr Schwesterunternehmen für technische Dienstleistungen, die Germania Technik Brandenburg GmbH, sowie die Germania Flugdienste GmbH. Nicht betroffen seien die Schweizer Germania Flug AG und die Bulgarian Eagle.

Und in der Schweiz?

An der Schweizer Germania Flug AG war der deutsche Teil mit 40 Prozent beteiligt. Wie lange sie den Betrieb eigenständig durchhält, ist unklar. Noch letzte Woche gab sich der Chief Commercial Officer der Schweizer Firma gegenüber Travelnews.ch überzeugt: «Wir beziehen Dienstleistungen in Deutschland aus Kostengründen, aber wir sind fähig, diese Dienstleistungen von der Technik bis zur Buchhaltung auch in der Schweiz abzubilden.»

Die Aktien seien zu 60 Prozent in Schweizer Hand, so Urs A. Pelizzoni weiter. Man sei ein eigenständiger Flugbetrieb mit einem eigenständigen Bewilligung für den kommerziellen Flugbetrieb. «Bei uns läuft alles planmässig weiter.» Die Schweizer Germania Flug AG betreibt vier Airbus-Maschinen. 

Hoffnung verflogen

Anfang Januar waren finanzielle Engpässe bei Germania bekanntgeworden. Das Unternehmen hatte erklärt, mehrere Optionen einer Finanzierung zu prüfen, um einen kurzfristigen Liquiditätsbedarf zu sichern. Am 19. Januar teilte die Fluggesellschaft mit, man habe eine wichtige Zusage für mehr als die angestrebten 15 Millionen Euro erhalten. «Die entsprechenden Mittel sollen uns in der nächsten Woche zufliessen», sagte Balke damals. Damit sei die mittel- und langfristige Perspektive der Germania als unabhängige mittelständische Fluggesellschaft gesichert, hiess es.

Rote Zahlen

Ende vorige Woche betätigte Germania dann allerdings Medienberichte, wonach sich die Auszahlung von Löhnen und Gehälter in Deutschland verzögere. Die Schweizer Germania hatte dagegen erklärt, die Löhne in der Schweiz vom Januar seien ordnungsgemäss ausgezahlt worden.

Bei den Fluggästen entschuldigte sich der Firmenchef. Diejenigen, die ihren Germania-Flug im Rahmen einer Pauschalreise gebucht hätten, sollten sich an ihren Reiseveranstalter wenden. Passagiere, die direkt bei Germania gebucht hätten, hätten aufgrund der gültigen Gesetzeslage jedoch keinen Anspruch auf Ersatzbeförderung.

Die 1986 gegründete Airline hatte zuletzt insgesamt 37 Flugzeuge im Einsatz. Damit flog sie nach eigenen Angaben zuletzt mehr als vier Millionen Passagiere jährlich. Von 18 Abflughäfen aus, bot Germania Verbindungen zu mehr als 60 Zielen innerhalb Europas, nach Nordafrika sowie in den Nahen und Mittleren Osten an. Im vergangenen Jahr schrieb die Firma mit dem grün-weissem Logo ihrem Chef Balke zufolge rote Zahlen. (sda/reu/afp/mlu)

Pilot zeigt seine ganzen Flug-Skills:

Video: watson/nfr

Die grössten Flugzeuge der Welt:

1 / 9
Die grössten Flugzeuge der Welt
Antonow An-225: Die Maschine gilt als grösstes Flugzeug der Welt. Der Frachter wurde Ende der Achtzigerjahre in der Sowjetunion entwickelt.
quelle: wikipedia / wikipedia
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
14 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Coffeetime ☕
05.02.2019 05:23registriert Dezember 2018
Eigentlich müsste ich mich freuen: eine Billigairline weniger 🤔 . Aber doch nein: wie sollen nun die Gestrandeten heim? 🤔

Viel Erfolg und Glück für die Zukunft auch dem Personal.

Fakt ist - Fliegen ist halt teurer als manch einer bereit ist, zu zahlen.
00
Melden
Zum Kommentar
14
    Deutscher stirbt bei Heli-Absturz in Südtirol

    Ein Deutscher ist bei dem Absturz eines sogenannten Ultraleicht-Helikopters im Südtirol ums Leben gekommen. Nach Angaben der Bergrettung Hochpustertal war der Mann alleine an Bord. Der Notarzt konnte demnach nur noch sein Tod feststellen.

    Zur Story