Beatrix von Storch, Bundestagsabgeordnete der AfD, hat sich von ihrem umstrittenen Twitter-Beitrag nach der Amokfahrt von Münster distanziert. «Ich habe mit meinem Tweet zu Münster einen Fehler gemacht und das tut mir leid», schrieb von Storch am Mittwoch auf ihrer Facebook-Seite.
Die stellvertretende AfD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag hatte unmittelbar nach den ersten Meldungen über die Amokfahrt in Münster bei Twitter nahegelegt, ein Flüchtling sei für die Tat verantwortlich.
WIR SCHAFFEN DAS! 🤬
— Beatrix von Storch (@Beatrix_vStorch) 7. April 2018
Später legte sie nach, der Täter sei ein «Nachahmer» islamistischer Gewalttäter. Von Storch ist in der Vergangenheit wiederholt durch umstrittene Tweets aufgefallen. Für ihren Beitrag zu Münster war sie parteiübergreifend kritisiert worden, auch vom AfD-Vorsitzenden Jörg Meuthen.
In ihrem Entschuldigungsschreiben auf Facebook schreibt von Storch weiter: «Wie Millionen andere Deutsche» sei sie aber davon ausgegangen, «dass es sich um einen islamistischen Anschlag gehandelt hat». Es sei aber falsch gewesen, davon auszugehen, «dass eine dieser Zeitbomben hochgegangen» sei, als die Lage noch nicht klar gewesen sei, schrieb sie mit Blick auf Gefährder in Deutschland.
Neben vielen Kommentaren, die von Storch für den Mut gratulieren, Fehler einzugestehen, hagelt es auf den Facebook-Post auf Kritik. So schreibt ein Nutzer: «Sorry, aber im gleichen Atemzug wieder auf eine andere Person zeigen, ist etwas dumm. Somit ist diese Entschuldigung nicht wirklich ernst zu nehmen.»
Ein weiterer Kommentar lautet: «Das ist keine Entschuldigung. Das ist nichts weiter, als eine billige Polemik, die als Entschuldigung daher kommen soll. Charakterstärke ist es nicht»
Der als psychisch labil eingestufte Amokfahrer Jens R. hatte am Samstag einen Campingbus in eine Menschengruppe vor einer Gaststätte in Münster gesteuert. Nach der Todesfahrt erschoss sich der 48-jährige Deutsche in dem Fahrzeug. Nach Erkenntnissen der Ermittler handelte der Täter eindeutig in Suizidabsicht. (sda/afp)