Dass die Deutsche Bahn (DB) ein Problem mit ihrer Pünktlichkeit hat, sorgt in Deutschland immer wieder für Ärger. Die AfD ist aber noch aus einem weiteren Grund hässig auf die Bahn: Seit rund zwei Jahren fährt ein ICE mit Regenbogenfarben durchs Land. Die DB will damit ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz setzen.
Dass nun ausgerechnet der Zug mit den Farben der LGBTIQ+-Community am Montag Verspätung hatte, versetzte AfD-Politikerin Beatrix von Storch in Rage. «Die Bahn kann wirklich NUR NOCH WOKE», wetterte die AfD-Abgeordnete auf X (früher Twitter). Der Zug sei mit 25 Minuten Verspätung losgefahren und hätte dann weitere 15 Minuten eingebüsst. Deshalb kam sie zum Schluss: «Wie ganz Deutschland: nix mehr auf die Kette kriegen, aber im rosa Tütü mächtig viel Regenbogen-Haltung zeigen.»
Die Bahn kann wirklich NUR NOCH WOKE:
— Beatrix von Storch (@Beatrix_vStorch) October 1, 2023
25 Minuten verspätete Abfahrt. Nach 3 Minuten Fahrt Durchsage: wir müssen nach dem nächsten Halt noch eine Drehfahrt machen - zusätzlich 15 Minuten.
Wie ganz 🇩🇪 : nix mehr auf die Kette kriegen, aber im rosa Tütü mächtig viel 🌈- Haltung… pic.twitter.com/jrJcEbFeN3
Die DB liess diese Kritik nicht auf sich sitzen – und kommentierte von Storchs Post mit einer Fotomontage. Auf diesem ist das Selfie der Politikerin nicht mehr vor dem Regenbogen-ICE zu sehen, sondern in einer Wüste. «Wir freuen uns, dass Sie Ihr Ziel trotzdem erreicht haben. Die Rückfahrt fällt leider aus», schrieb die DB dazu.
Wir freuen uns, dass Sie Ihr Ziel trotzdem erreicht haben. Die Rückfahrt fällt leider aus. pic.twitter.com/gdZm74TZBI
— Deutsche Bahn AG (@DB_Presse) October 1, 2023
Die Fotomontage versetzte von Storch nur noch mehr in Rage. «Diese kaputte Bahn ist noch KAPUTTER, als ich es für möglich hielt», antwortete die AfD-Politikerin. Der Zug habe mittlerweile 70 Minuten Verspätung, «und anstatt sich zu entschuldigen oder wenigstens kleinlaut den Mund zu halten, montiert die Pressestelle der Bahn mein letztes Foto in die Wüste und wünscht mich dahin.» Und weiter:
Die DB liess von Storchs Kritik unerwidert, trotzdem setzte die Politikerin am Montag nochmals nach – um eine Wahlkampfveranstaltung zu bewerben. «Ich will es nicht überstrapazieren: aber im Kontext von Bahn und Wüste haben viele Menschen ganz andere Assoziationen», schrieb sie und postete dazu eine weitere Fotomontage, auf welcher nicht mehr sie selbst, sondern der Regenbogen-ICE in der Wüste zu sehen ist.
Ich will es nicht überstrapazieren: aber im Kontext von Bahn und Wüste haben viele Menschen ganz andere Assoziationen- mit Dank an @bimbas_world
— Beatrix von Storch (@Beatrix_vStorch) October 2, 2023
Und weil das so ist, nehme ich jetzt ein Auto, um auch ganz sicher um 15:00 auf dem Marienplatz/München zu sein. Kommen Sie vorbei!… pic.twitter.com/H1gbGxGk2O
Von Storchs Fazit aus der ganzen Geschichte: Sie werde nun auf ÖV verzichten, um rechtzeitig zu ihrem Termin zu kommen: «Ich nehme jetzt ein Auto, um auch ganz sicher um 15 Uhr auf dem Marienplatz/München zu sein.» (dab)
München und Auto... der ist gut.
Dann plane mal gleich noch rund 2 Std. Stau für unterwegs ein ;-)
Die DB wusste wohl, dass AfD-Politiker an Bord sind und hat sich deshalb Zeit gelassen. Damit die Ihren geistigen Durchfall jemand anderem im Zug erzählen können.