Gil Ofarim wurde am 13. August 1982 als Sohn vom israelischen Sänger Abi Ofarim (2018 †) und dessen Ehefrau Sandra Hirt geboren. Er hat einen Bruder, Tal Ofarim, der bei The Voice of Germany einst als Kandidat mit dabei war.
Einem grösseren Publikum wurde Ofarim erstmals 1997 bekannt. Damals stellte er für die Foto-Love-Story der Jugendzeitschrift Bravo einen Musiker dar. Die Mädchen fuhren scheinbar so krass auf ihn ab, dass er bei BMG Ariola direkt einen Plattenvertrag landete. Noch vor Ende 1997 kam seine erste Single Round 'N' Round (It Goes) in die Läden.
Der Video-Clip kurz zusammengefasst: Ein Bubi-Gesicht mit einer viel zu tief anmutenden Stimme ist in die Freundin eines Schulkollegen verknallt. Bei einem höchst dramatischen Go-Kart-Rennen wird er von ebendiesem Typen in die Abschrankung gerammt, worauf seine Angebetete – die aussieht, als könnte sie seine Lehrerin sein – zu ihm eilt. Wenig später trennt sie sich von dem Typen, sitzt weinend auf einer Parkbank, an der per Zufall Ofarimchen mit seinem Hund vorbeigeht. Später gibt er ein Konzert, holt seine Lehrerin Liebste auf die Bühne und kickt den Typen, der auf die Bühne stürmt, zurück ins Publikum. Ende gut, alles gut.
Nun aber zurück zum Thema: Mit weiteren Hits wie Talk To You, Never Giving You Up Now und If You Only Knew stürmte er in die Charts. Die grössten Erfolge konnte er in Asien feiern, wo er während dreier Jahre durch die grössten Metropolen tourte. In mehreren Ländern, darunter Thailand, Taiwan, Singapur, Indonesien und Australie wurde er mit Doppel-Platin ausgezeichnet.
Nebst der Musik versuchte er es auch in der Schauspielerei. Bereits 1998 war er in fünf «Gute Zeiten, schlechte Zeiten» Episoden zu sehen. Welche Rolle er verkörperte? Natürlich wieder einen Musiker! Und nicht irgendeinen, sondern: sich selbst. Danach folgten weitere vereinzelte Auftritte in Filmen und Serien, bis es ruhiger um ihn wurde.
2003 meldete er sich wieder Musik-Business zurück: Nun aber nicht mehr als «Gil», sondern mit seinem vollen Namen «Gil Ofarim». Am 26. Mai 2003 erschien sein drittes Album «On my Own». Er konnte damit zwar nicht an die vorherigen Erfolge anknüpfen, wurde aber dennoch angefragt, um im Münchner Olympiastadion als Vorgruppe für die Rockgruppe Bon Jovi aufzutreten.
2005 gründete Ofarim die Band «Zoo Army», deren Debütalbum «507» im Jahr darauf erschien. Es sollte das erste und letzte Album von Zoo Army sein, denn 2008 gründete Ofarim mit «Acht.» bereits die nächste Band, deren Debüt-Album 2010 bei seinem neu gegründeten Label «Neuzeitstürmer» veröffentlicht wurde. Erstmals sang er dabei auf Deutsch. So auch in der ersten Single «Still».
Wie er 2021 der Gala erzählt, stand er Anfang der 2010er-Jahre vor einem Karriere-Tief. Von der Musik konnte er damals nicht mehr leben, weshalb er in einer Kneipe als Barista arbeitete.
Die Teilnahme als Kandidate bei The Voice of Germany 2012 gab ihm wieder etwas Aufschwung: Im Team von Xavier Naidoo gelang es ihm, bis ins Viertelfinale vorzurücken. Auch wenn es seine Cover-Versionen aus der Show in die Charts schafften, der Erfolg hielt nicht lange an.
Erst 2016 hörte man wieder mehr von ihm, als er im Musical «Hair» auf dem Magdeburger Domplatz eine Hauptrolle übernahm. Ab 2017 war er in diversen Kino- und Fernsehproduktionen zu sehen. Unter anderem zwei deutschen Kinokomödien und an der RTL-Show «Let's Dance».
Er gewann zwar die Show, verlor dabei aber seine Frau. Nach Affäre-Gerüchten um seine Tanzpartnerin trennten sich Ofarim und seine Frau Verena. Die schlechte Presse führte zunächst zu einer Auftrags-Flaute, bis er 2018 in der Sendung «Schlag den Star» teilnahm, wo er gegen Pietro Lombardi einen Sieg einfahren konnte. In den folgenden Jahren war er in weiteren Sendungen als Promi-Gast zu sehen, 2020 veröffentlichte er nach Jahren wieder ein Album, welches in Deutschland auf den 5. Platz kletterte.
Die letzten richtigen Schlagzeilen machte er am 1. Juni 2021, als er seine Biografie «Freiheit in mir» veröffentlichte.
Vier Monate nach Veröffentlichung seiner Biografie nahm das Drama seinen Lauf: Ofarim erhob in einem Instagram-Video schwere Antisemitismusvorwürfe gegen Mitarbeiter M. W. im The Westin Hotel in Leipzig. Die Anteilnahme und die Empörung in den sozialen Medien war gross und Ofarim wurde in diverse Sendungen eingeladen, um über seine Erfahrungen mit Anti-Semitismus zu besprechen.
Irgendetwas läuft hier falsch! #Ofarim #Antisemitismus pic.twitter.com/1E1WTT6dNC
— abitparanoid (@abitparanoia) November 28, 2023
Es dauert allerdings nicht lange, bis Zweifel an seiner Version der Geschichte aufkamen. Die Staatsanwaltschaft glaubte ihm auf Grundlage ihrer Ermittlungen nicht und klagte ihn wegen Verleumdung an.
So schilderte Ofarim im viral gegangenen Video, dass ein Mitarbeiter des Hotels ihn aufgefordert habe, seine Kette mit Davidstern abzunehmen, damit er einchecken könne. Zuvor hatte sich der Musiker über die Bevorzugung von Gästen beschwert, die hinter ihm in der Warteschlange gestanden hätten.
«Das entspricht nicht der Wahrheit», sagte Staatsanwalt Andreas Ricken. Der Angeklagte habe den Mitarbeiter zu Unrecht als Antisemiten dargestellt. Beim Einchecken sei der Davidstern unter dem Hemd des Musikers gar nicht zu erkennen gewesen, so die Version der Anklagebehörde. Erst bei der Videoaufnahme habe Ofarim den Stern sichtbar gemacht.
Am Dienstag dann die grosse Wende: Gil Ofarim gibt zu, gelogen zu haben. Die Antisemitismusvorwürfe gegen den Mitarbeiter stimmen nicht.
Damit dürfte Gil Ofarim vorerst am Tiefpunkt seiner Karriere angelangt sein.
(Mit Material der Nachrichtenagentur SDA)
Belohnt wird das, auch durch euch, mit noch mehr Aufmerksamkeit. Interviews, Talk Shows, vlt noch Dschungelcamp, alles monitarisiert und die Influenza Karriere geht weiter bis zum nächsten unschuldigen Opfer.
Einfach den Typen und die Story sein lassen.
Bringt er in Zukunft was Relevantes zu Stande, kann ja wieder berichtet werden.