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Zehntausende protestieren in Deutschland gegen rechts

epaselect epa11852535 Participants hold lights during a rally against the far right at the Brandenburg Gate in Berlin, Germany, 25 January 2025. In the wake of US President Donald Trump taking office  ...
In Berlin versammelten sich Tausende vor dem Brandenburger Tor.Bild: keystone

Zehntausende protestieren in Deutschland gegen rechts

Mit Lampen und Leuchten wollen Menschen in Berlin ein Zeichen gegen Rechtspopulismus setzen. Auch andernorts in Deutschland gehen Menschen auf die Strasse – nicht nur gegen die AfD.
26.01.2025, 05:24
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Das «Lichtermeer» richtete sich gegen ein Erstarken der AfD und anderer rechter Parteien in Europa, gegen die Politik von US-Präsident Donald Trump und den Einfluss des Tech-Milliardärs Elon Musk. Die Polizei sprach von 30'000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Demonstration auch in Nordrhein-Westfalen

Bereits am Nachmittag zogen auch in Köln nach Schätzungen der Polizei etwa 40'000 Menschen durch die Strassen – dort waren nur etwa 5000 erwartet worden. Viele Plakate richteten sich nicht nur gegen die AfD, sondern ausdrücklich auch gegen den Unionskanzlerkandidaten Friedrich Merz (CDU).

Merz plant Bundestagsanträge für eine deutliche Verschärfung der Migrationspolitik, für die er eine Zustimmung der rechten Partei in Kauf nehmen will. «Kein Fraktionsgeklüngel mit der AfD!» und «Niemand mag Nazis ausser Merz» stand daher auf Pappschildern der Demonstranten in Köln geschrieben.

epa11852622 A participant holds a placard that reads 'CDU and AFD (parties) shit idea!' during a rally against the far right at the Brandenburg Gate in Berlin, Germany, 25 January 2025. In t ...
Die Proteste richten sich auch gegen die CDU, weil diese in gewissen Punkten mit der AfD zusammenarbeiten will.Bild: keystone

In Aschaffenburg Warnung vor einem Rechtsruck

Im bayerischen Aschaffenburg demonstrierten nach An gaben der Polizei rund 3000 Menschen gegen einen Rechtsruck in Politik und Gesellschaft. Am Mittwochmittag waren in einem Park in der Stadt ein zweijähriger Junge und ein Mann getötet worden. Tatverdächtig ist ein polizeibekannter Flüchtling aus Afghanistan. Der 28-Jährige hätte nach Behördenangaben schon vor geraumer Zeit abgeschoben werden sollen. Die schreckliche Tat führte im Bundestagswahlkampf zu einer Verschärfung der Zuwanderungsdebatte.

Brandmauer gegen die AfD soll halten

In Berlin forderte Christoph Bautz, Gründer der Organisation Campact und einer der Initiatoren der dortigen Demonstration, dass die Brandmauer der demokratischen Parteien gegen eine Zusammenarbeit mit der AfD halten müsse. Er richtete einen direkten Appell an Merz: Wenn dieser bei Migrationsfragen eine gemeinsame Mehrheit mit der AfD suche, dann «bricht in diesem Land ein Aufstand der Anständigen los», meinte Bautz.

Die Demonstranten skandierten: «Wir sind die Brandmauer.» In der Menge standen viele Familien mit Kindern. Etliche Plakate richteten sich gegen die AfD, so etwa die Aufschrift: «Die AfD ist alternativlos blöde.» (sda/dpa)

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40 Kommentare
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    «Viele Akteure haben ein Interesse daran, dass der Krisenzustand aufrechterhalten bleibt»
    Im Osten der Demokratischen Republik Kongo ist die Situation erneut eskaliert. Regisseur und Autor Milo Rau hat seit 2008 mehr als ein Jahr in der Region verbracht und schätzt die gegenwärtige Lage für watson ein.

    Tausende Tote und Verletzte, Vergewaltigungen, zerstörte Infrastruktur. Im Osten der Demokratischen Republik Kongo ist die Lage erneut eskaliert.

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