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«Das ist Cybermobbing» – Parlamentarier reagieren auf Protestaktionen

Video: ch media/matthias steimer

«Das ist Cybermobbing gegen das Parlament» – Reaktionen zur Frauenschutz-Protestwelle

10.12.2025, 15:1310.12.2025, 15:39

Dass der Nationalrat am Dienstag keine zusätzliche Million Franken für den Schutz an Frauen bewilligt hat, löste eine Welle der Empörung in der Schweizer Bevölkerung aus. Ein Katalysator dafür war unter anderem auch ein Video der Berner SP-Nationalrätin Tamara Funiciello, die sich auf Instagram darüber echauffierte, dass gleichzeitig «3,6 Millionen Franken für Schafe» gesprochen wurden. Sie war es auch gewesen, die das zusätzliche Budget überhaupt gefordert hatte.

Innert kürzester Zeit unterschrieben über 315'000 Menschen eine Online-Petition, die dazu aufforderte, die Entscheidung zu revidieren. Mehrere hundert Menschen protestierten ausserdem auf dem Bundesplatz in Bern. Das zeigte Wirkung. Der Ständerat wies den Entscheid zurück in den Nationalrat. Neben der Petition und dem Protest wurden einige Parlamentarierinnen und Parlamentarier offenbar auch direkt kontaktiert, wie CH Media im Bundeshaus erfuhr:

Video: ch media/matthias steimer

Der Appenzell-Ausserrhodener FDP-Ständerat Andrea Caroni störte sich an der Art und Weise, wie gewisse Menschen sie kontaktiert hätten.

«Ab abends um 6 Uhr habe ich unendlich Mails mit dem gleichen Inhalt bekommen.»
Andrea Caroni

Die Mails dürften den Ständerat aufgefordert haben, die Entscheidung des Nationalrats zurückzuweisen. Dasselbe erlebte offenbar auch die Luzerner Mitte-Ständerätin Andrea Gmür-Schönenberger. Dies sei absolut kontraproduktiv und behindere sie in der persönlichen Arbeit komplett. Caroni sprach gar von «Cybermobbing gegen das Parlament».

Funiciello: «Haben nicht zum Verschicken von Mails aufgerufen»

Tamara Funiciello dürfte fürs Erste zufrieden sein. Ihr Antrag ist doch noch nicht endgültig vom Tisch, nachdem der Ständerat die Entscheidung des Nationalrats zurückgewiesen hat. Mit dem Spam ihrer Parlamentskolleginnen und -kollegen will sie nichts zu tun haben. Die Reaktionen aus der Bevölkerung seien ohne ihre Aufforderung so ausgefallen. (lzo)

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Video: watson/Emanuella Kälin
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213 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Grife
10.12.2025 15:21registriert Februar 2023
Caroni verharmlost mit dieser Aussage Cybermobbing aufs gröbste. Stell dir mal die echten Opfer von Cybermobbing vor, wie die sich wohl dabei fühlen. Einfach widerlich.…
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Ameisenhautkleister
10.12.2025 15:24registriert März 2024
Sowohl die parlamentarische wie auch die berufliche (er ist Rechtsanwalt) Emailadresse von Caroni sind öffentlich bekannt und innert Sekunden gegoogelt. Die parlaments-Emailadresse von Gmür ist ebenfalls. Das sind alles öffentlich verfügbare Informationen und Konaktadressen.

Petitionen sind ein demokratisches Recht. Seinem Ärger oder Enttäuschung über politische Entschiedung Luft machen auch, solange es dabei nicht strafrechtlich relevant wird, wie etwa Drohung usw.

Nichts Verbotenes ist hier passiert, so von wegen Cybermobbing.

Politiker müssen rauen Wind aushalten können.
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ABWESEND
10.12.2025 15:24registriert September 2024
hmm ob es auch Cybermobbing gewesen und arbeitshindern gewesen wäre, wenn die Massenmails sie mit positiver Unterstützung eingedeckt hätten?

wohl kaum und darum ist hier Cybermobbing einfach eine total falsche Formulierung und Fehl am Platz.
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